Das Europäische Parlament setzt erste Schritte zur Gestaltung der Automatisierung

Wien (OTS/SK) - „Bill Gates gehört zu den großen Pionieren des digitalen Zeitalters. Dass er, obwohl er zu den großen Profiteuren dieser Entwicklung gehört, erkennt, dass wir uns für diese Zukunft auch rüsten müssen, sollte uns allen zu denken geben. Es sollte jedem klar werden, dass auch Roboter reguliert werden müssen“, sagt Evelyn Regner, Leiterin der Europa-SPÖ. In einem Interview mit dem Tech-Portal „Quartz“ sprach sich der Milliardär am Wochenende dafür aus, dass Roboter, die menschliche Arbeit übernehmen, dafür auch besteuert werden sollten. Es sei schwer verständlich, warum ArbeitnehmerInnen Steuern zahlen müssen, Roboter, die sie ersetzen, aber nicht besteuert würden. Er griff damit eine Debatte auf, die im Europäischen Parlament bereits seit längerem debattiert wird. ****

„Im Europäischen Parlament sprechen wir bereits seit vergangenem Jahr darüber, dass wir Roboter auch besteuern müssen. Langfristig brechen den Sozialversicherungssystemen die Einnahmen weg, wenn wir nur ArbeiterInnen belasten, aber die Roboter nicht. Darauf müssen wir frühzeitig reagieren. In der vergangenen Woche haben wir darüber auch im Plenum abgestimmt. Leider hat die konservative Mehrheit im Europäischen Parlament einen Beschluss über mögliche Lösungen, beispielsweise eine Robotersteuer, verhindert“, sagt Regner und ergänzt: „Dennoch ist es uns erstmals gelungen, Regeln für den Umgang mit Robotern festzulegen und der EU-Kommission einen klaren Arbeitsauftrag zu erteilen, hier regulatorisch tätig zu werden.“

Doch wir stehen erst am Beginn der Entwicklung, denn bei der Roboter-Revolution sind viele Fragen offen. „Es gilt, Haftungsfragen zu klären, beispielsweise, wer haftet, wenn ein fahrerloses Auto einen Unfall baut. Es gilt, ethische Grundsätze für den Umgang mit Robotern zu formulieren. Wenn diese immer menschenähnlicher werden, müssen wir klären, wir uns ihnen gegenüber verhalten und zu welchen Zwecken wir sie einsetzen dürfen. Besonders wichtig ist, dass wir die Produktivitätsgewinne, die uns die Roboter bringen, fair verteilen. Denn Roboter können uns viele beschwerliche Arbeiten abnehmen, sie dürfen aber nicht nur ihre Besitzer reich machen. Meine Vision ist eine Gesellschaft, in der Menschen nicht durch Roboter ersetzt werden, sondern Menschen und Roboter zusammenarbeiten. Dafür werde ich mich im Europäischen Parlament einsetzen“, sagt Regner. (Schluss) bj/mp

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