S&D-Vizepräsident fordert stärkeres Bewusstsein für die Verbrechen an den JesidInnen
Wien (OTS/SK) - „Heute hat sich das Europäische Parlament in Straßburg entschieden, den diesjährigen Sacharow-Preis an die beiden Jesidinnen Lamya Taha und Nadia Murad zu vergeben. Das freut mich außerordentlich und ist ein wichtiges Zeichen, sowohl die Verbrechen an der jesidischen Minderheit, aber auch die unermüdliche und engagierte politische Arbeit der beiden Frauen stärker ins Bewusstsein zu rücken“, sagt Josef Weidenholzer, Vizepräsident der sozialdemokratischen Fraktion (S&D). Er hatte sie für den hochrangigen Preis nominiert, sich für die Unterstützung innerhalb der gesamten S&D-Fraktion eingesetzt und die beiden Frauen bereits zu Gesprächen ins Europäische Parlament nach Brüssel und Straßburg eingeladen.****
„Die Frauen zeigen unglaublichen Mut und liefern mit ihren Erzählungen wichtige Beweise gegen die Verbrechen von Daesh. Die Luftbrücke ermöglicht ihnen, ein neues Leben zu beginnen“, erklärt Weidenholzer. Die 19-jährige Lamya Taha und die 21-jährige Nadia Murad wurden von ISIS/Daesh entführt. Seit ihrer Befreiung nach monatelanger ISIS/Daesh-Gefangenschaft berichten sie öffentlich von ihren Erfahrungen, die Luftbrücke hat bereits hunderte jesidische Frauen und Kinder nach ihrer Gefangenschaft betreut. Noch immer sind tausende jesidische Frauen in den Händen von IS/Daesh. Jene, die befreit werden konnten, sind noch in Flüchtlingscamps im Irak.
Weidenholzer: „Mit der Auszeichnung soll auch politischer Druck erzeugt werden, diese Frauen zu finden und das Töten an den Jesiden als Genozid anzuerkennen.“ Die Preisverleihung erfolgt im Dezember. Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird jährlich vom Europäischen Parlament verliehen und ist mit 50.000 Euro dotiert. Der saudi-arabische Blogger Raif Badawi ist Träger des Sacharow-Preises für geistige Freiheit 2015. Der Sacharow-Preis ist der wichtigste Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments.