Rund 600 Millionen Tonnen an Abfällen, die wiederverwendet werden könnten, werden in Europa jedes Jahr einfach weggeworfen. Die Europäische Union arbeitet an neuen Rechtsvorschriften, um diesen Müll in neue Ressourcen umzuwandeln, die in die Produktionskette zurückgeführt werden können.

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat heute über einen Vorschlag abgestimmt, um vom derzeitigen Wirtschaftssystem auf der Grundlage einer linearen Abfolge – wir gewinnen Rohstoffe, stellen her, verkaufen, verwenden und werfen weg – zu einem neuen System überzugehen, bei dem der Abfall der einen Industriebranche zum Ausgangsstoff einer anderen wird.

Massimo Paolucci, sozialdemokratischer Schattenberichterstatter über die Kreislaufwirtschaft, sagte dazu:

„Mit der heutigen Abstimmung haben wir einen wichtigen Schritt hin zum neuen fortschrittlichen Konzept einer Kreislaufwirtschaft gemacht. Faktoren wie Ressourceneffizienz, Verwertung, Wiederverwendung und Recycling von Materialien werden Schlüsselelemente des Produktionsprozesses werden.

Eine Kreislaufwirtschaft ist für Europa nicht einfach nur eine Chance, sondern vielmehr eine Notwendigkeit. Die Herausforderung des wirtschaftlichen globalen Wettbewerbs wird immer stärker von den Faktoren Innovation und Nachhaltigkeit abhängen. Investitionen in die Qualität unserer Lebensweise und in unsere Ökosysteme sind entscheidend, um ein neues Entwicklungsmodell aufzubauen, das in der Lage ist, Arbeitsplätze und Wohlstand zu schaffen.“

Die stellvertretende Vorsitzende der S&D Fraktion, Kathleen Van Brempt, sagte:

„Wir erwarten, dass die Kommission ein neues Gesetzespaket zur Kreislaufwirtschaft vorlegt, das den gesamten Kreislauf umfasst und sich nicht nur auf das Abfallstadium, sondern auch auf die Produktgestaltung und den Herstellungsprozess konzentriert.

Die Hierarchie für die Abfallbewirtschaftung – Vermeidung, Wiederverwendung, stoffliche Verwertung, Energierückgewinnung, Deponierung – muss durch eine Hierarchie der Ressourcenverwaltung ergänzt werden, die angibt, wie die Materialien in die Gestaltung und die Produktion eingegliedert werden müssen: Vermeidung, Wiederverwendung, Sekundärrohstoffe, nachwachsende primäre Rohstoffe, nicht erneuerbare primäre Rohstoffe.
Dies wird die Exporte von Sekundärrohstoffen in Länder außerhalb Europas begrenzen und es uns ermöglichen, Stoffkreisläufe innerhalb der EU zu schließen. Zu diesem Zweck muss die Ökodesign-Richtlinie reformiert werden.“

Matthias Groote, Umweltsprecher der Sozialdemokratischen Fraktion, sagte:

„Die EU-Kommission sollte verbindliche Zielwerte für die Verringerung von Siedlungsabfall und industriellem Müll bis 2025 festlegen. Zudem sollen EU-weit separate Sammlungssysteme für Papier-, Metall-, Plastik-, Glas- und Kompostabfall eingeführt werden, wo es noch keine gibt.

In der EU werden jedes Jahr mehr als 56 Millionen Tonnen Plastik verbraucht, aber nur 26% des Plastikmülls werden recycelt. Der Rest wird verbrannt, landet auf Mülldeponien oder im Meer. Wir Sozialdemokraten haben auf  ein verbindliches Ziel zur Reduktion der Meeresverschmutzung um 50% bis zum Jahr 2025 gedrängt, und wir werden darauf beharren, dass dieses Ziel obligatorisch ist.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Mitglied
Belgien