Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament forderte heute die EU-Kommission auf, den europäischen Landwirten, die das Russland-Embargo verkraften müssen, zusätzliche finanzielle Unterstützung zu gewähren. Das Embargo betrifft fast 40% der Obst- und Gemüseprodukte und 33% des Käses, die die EU ausführt.

Der agrarpolitische S&D Fraktionssprecher Paolo De Castro sagte dazu:

„Die internationale Krise mit Russland ist eine politische Krise, doch die europäischen Landwirte sind die einzigen, die die Rechnung dafür bezahlen sollen.

125 Millionen Euro, die die Europäische Kommission bisher bereitgestellt hat, sind absolut unzureichend, um unsere Produzenten für ihre Verluste zu entschädigen – vor allem, wenn Russland mit einer weiteren Verschärfung seines Embargos reagiert.

Wir fordern daher die Kommission auf, mehr Mittel für die Bewältigung dieser Krise bereitzustellen, da leider kein Ende in Sicht ist.

Da die Vereinbarung über die finanzielle Vorausschau jedoch die eiserne Reserve für solche Krisen faktisch abgeschafft hat, können wir nicht akzeptieren, dass diese Soforthilfemittel aus dem Haushalt für Direkthilfen genommen werden.

Die EU muss über den Agrarhaushalt hinausblicken und andere Mittel finden.“

Isabelle Thomas, für Haushalt, Landwirtschaft und Fischerei zuständige Vizevorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion, fügte hinzu:

„Es ist ebenso wichtig, die Probleme der Fischer anzugehen. Der Wert der verbotenen Fischereiprodukte beträgt 144 Millionen Euro gemäß den Preisen von 2013.

Die EU-Kommission muss faire und koordinierte Antworten für alle Erzeuger finden.

Um nach außen stark zu sein, muss man innen vereint sein.“

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Italien