Die EU muss mehr tun, um die Opfer des Holocaust an den Roma anzuerkennen und ihrer zu gedenken und die anhaltende Diskriminierung zu bekämpfen, der die Roma heutzutage in Europa ausgesetzt sind. Das fordert die Sozialdemokratische Fraktion (S&D) im Vorfeld der Roma-Woche des Europäischen Parlaments.

Soraya Post, Sprecherin der S&D Fraktion für Roma-Fragen, sagte dazu:

"Angesichts des weltweiten Anstiegs des Rechtsextremismus ist es wichtiger denn je, dass wir die Auswirkungen des Holocaust auf die Roma-Gemeinschaft anerkennen. Mindestens 500.000 Roma wurden während des Zweiten Weltkriegs ausgerottet. In einigen Ländern waren das 80% der Roma-Gemeinschaft.

Es ist einfach unglaublich, dass die Holocaust-Opfer der Roma bis 1983 nicht offiziell anerkannt worden sind. Diese verweigerte Erinnerung trägt zur Roma-Feindlichkeit in unseren Gesellschaften bei. Die Europäische Union muss endlich anerkennen, dass das Problem ein sehr tiefgehendes ist, und Schritte setzen, um die Opfer zu entschädigen und die Diskriminierung zu bekämpfen, mit der Tausende Roma heute noch konfrontiert sind."

Die Vizevorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion Tanja Fajon fügte hinzu:

"Jedes dritte Roma-Kind geht mindestens ein Mal im Monat hungrig ins Bett. 30% der Roma-Haushalte haben keinen Zugang zu fließendem Wasser. Dass dies im Jahr 2017 in Europa geschieht, ist eine Schande.

Wir müssen aufhören, die Diskriminierung der Roma als ein zweitrangiges Problem zu behandeln. Angesichts des nahenden Endes der Roma-Integrationsstrategie der Kommission im Jahr 2020 müssen wir die Verbesserung des Lebens von Tausenden Roma-EU-Bürgern in den Mittelpunkt der Arbeit der EU stellen."

Hinweis für die Redaktion

Die S&D Fraktion wird morgen eine Veranstaltung mit Überlebenden des Roma-Holocausts durchführen. Medienanfragen richten Sie bitte an Tim Allan unter Tim.allan@ep.europa.eu oder unter der Telefonnummer +32 475 63 56 73.