Die Sozialdemokratische Fraktion (S&D) im Europäischen Parlament fordert mehr Mittel, um die Integration von Flüchtlingen in den EU-Arbeitsmarkt und ihre gesellschaftliche Eingliederung zu unterstützen. Um dies zu erreichen, müssen Flüchtlinge und Asylwerber gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Weiterbildung, Wohnraum, gesundheitlicher Betreuung, zum Arbeitsmarkt und Sozialschutz haben, wobei ihre Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung garantiert sein müssen. Diese Forderung erfolgte im Rahmen einer Konferenz mit Schwerpunkt auf der Schaffung eines neuen EU-Asylsystems und der Integration von Flüchtlingen in die europäische Gesellschaft.

Maria João Rodrigues, für Sozialpolitik zuständige Vizevorsitzende der S&D Fraktion, sagte dazu:

„Eine wirklich gemeinsame Antwort auf die Flüchtlingskrise ist möglich, wenn die europäischen Staats- und Regierungschefs den Willen wiederfinden, gemeinsam zu handeln, statt zu versuchen, die ‚heiße Kartoffel‘ an den Nächsten weiterzugeben. Europa kann eine starke Außengrenze schaffen, die Sicherheit gewährleistet, und dabei gleichzeitig die Menschenrechte achten. Unser Kontinent hat ausreichend finanzielle Ressourcen, Technologie und bereitwillige Menschen, um dies zu verwirklichen.

Eine gut gesteuerte und menschenwürdige Aufnahme von Asylsuchenden, leistungsfähigere Asylbehörden, Ausbildung und sozioökonomische Integration der bleibeberechtigten Menschen, die Einhaltung der europäischen Sozialstandards für alle, einschließlich Mindestlöhnen und Verfügbarkeit von Bildung und Gesundheitsversorgung. All dies würde Geld kosten – aber Geld, das für eine europäische Politik mit europäischen Zielen unter europäischer Kontrolle und unter Einhaltung der europäischen Standards ausgegeben wird, würde es uns endlich ermöglichen, diese Krise in den Griff zu bekommen.“

Der S&D Abgeordnete Brando Benifei, der den Bericht des Parlaments über die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt verfasst, sagte:

„Die gesellschaftliche Eingliederung und die Integration von Flüchtlingen in den europäischen Arbeitsmarkt ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. An dieser Aufgabe zu scheitern, ist keine Option. Wir müssen sicherstellen, dass ausreichende Finanzmittel für wirksame Programme zur Integration der Flüchtlinge bereitgestellt werden. Dabei muss gewährleistet sein, dass es zu keiner Art von Wettbewerb zwischen den am stärksten benachteiligten Gruppen in unserer Gesellschaft kommt. Aus diesem Grund fordert die Sozialdemokratische Fraktion, dass der Europäische Sozialfonds wieder zu seinem ursprünglichen Anteil von 25% der Kohäsionspolitik zurückgeführt wird, nachdem er während der letzten Budgetverhandlungen zusammengestrichen worden war.

Ein frühzeitiges Eingreifen ist entscheidend. Den Flüchtlingen und Asylbewerbern Zugang zum Arbeitsmarkt zu gewähren, ist nicht nur wichtig, um ihre Menschenwürde und ihr Selbstwertgefühl wiederherzustellen, sondern auch kostenwirksam, da sie dadurch selbstständig und wirtschaftlich unabhängig sein können. Das würde es ihnen ermöglichen, ihren finanziellen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, in der sie leben.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiter
Mitglied
Italien