Das Europäische Parlament ruft die Europäische Kommission und den Rat dazu auf, jedes Jahr eine europäische Kinderhauptstadt zu ernennen. 

Nach dem Vorbild der Europäischen Kulturhauptstadt sollte die Europäische Kinderhauptstadt auf Kinder, ihre Rechte und ihre demokratischen Teilhabemöglichkeiten fokussiert sein. Vor der jährlichen Ernennung zur Europäischen Kinderhauptstadt sollten die Bewerberstädte klar nachweisen müssen, dass sie eine wirksame und innovative Kinderpolitik betreiben, etwa in Bezug auf Chancengleichheit, gesundes Wachstum, Zugang zu hochwertiger Bildung und eine saubere Umwelt. 

Die Sozialdemokratische Fraktion ist der Auffassung, dass zivilgesellschaftliche Organisationen und lokale Behörden mit ihrer umfassenden Erfahrung und ihrem Wissen über die Rechte und das Wohlergehen von Kindern direkt an der jährlichen Auswahl der Kinderhauptstadt beteiligt werden sollten. Im Europaparlament wurde am Donnerstag in Straßburg über eine entsprechende Entschließung abgestimmt.

Gaby Bischoff, Vizevorsitzende der S&D-Fraktion, sagte:                         

„Europäische Kinderhauptstädte würden die klare Botschaft aussenden, dass wir die Rechte von Kindern in der EU ernst nehmen. Zugleich haben sie das Potenzial, Kinder in Europa auf vielfache sonstige Art und Weise zu unterstützen. Die vor fünfzehn Jahren ins Leben gerufenen Europäischen Jugendhauptstädte bieten Tausenden von jungen Menschen die Möglichkeit, sich über Ideen und Initiativen zur Verbesserung ihrer Kommunen auszutauschen. Mit Europäischen Kinderhauptstädten können wir die positiven Aktionen der Jugendhauptstädte in ganz Europa wiederholen und ergänzen. 

Kinder sind die Zukunft Europas und es ist wichtig, dass sie von klein auf mit einem besseren Verständnis für andere Kulturen aufwachsen. Neben positiven kulturellen Einflüssen geht es bei Europäischen Kinderhauptstädten auch darum, für die Rechte der Kinder einzutreten, ihre soziale Eingliederung zu fördern und ihnen Chancengleichheit zu gewähren. Im Zentrum der Initiative stehen die Zusammenarbeit zur Bestimmung der besten politischen Vorgehensweise und der Erfahrungsaustausch über die Einführung der Europäischen Kindergarantie, um Kindern – vor allem denen mit geringeren Möglichkeiten – den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen. 

Lokale Behörden und zivilgesellschaftliche Organisationen wissen am besten, wie man benachteiligte Kinder unterstützt, weshalb sie im Zentrum der jährlichen Ernennung zur Europäischen Kinderhauptstadt stehen sollten.“

Beteiligte Abgeordnete
Vizevorsitzende
Deutschland