UN muss Mittel für Welternährungsprogramm im Irak kürzen - S&D Vizepräsident schlägt Alarm
Wien (OTS/SK) - Wegen ausbleibender Zahlungen müssen die Lebensmittelrationen im Rahmen des Welternährungsprogramms für mehr als 1,4 Millionen vertriebene Iraker halbiert werden. SPÖ-Europaabgeordneter Josef Weidenholzer schlägt Alarm: „Das ist skandalös. Den Hilferuf der UN müssen wir ernst nehmen. Die Europäische Union hat auch ein Eigeninteresse, die Menschen vor Ort zu unterstützen. Wer ein ehrliches Interesse an nachhaltiger Flüchtlingspolitik hat, muss in den Herkunftsregionen ansetzen und einen Beitrag leisten. Die Menschen flüchten aus den Regionen, weil es dort an allem fehlt – an Essen, medizinischer Versorgung und an Perspektiven. Wenn die Menschen in den Flüchtlingscamps Angst vor dem Verhungern haben, ist es nicht verwunderlich, wenn sie dort nicht bleiben und weg wollen", sagt Josef Weidenholzer, Vizepräsident der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament. ****
Österreich befindet sich, was die Zahlungen an das Welternährungsprogramm anbelangt, auf der unteren Skala. Konkret belegt Österreich im Jahr 2016 den Platz 34, ein Platz vor Sierra Leone. „Von den immer wieder betonten Rekordzahlungen ist vor Ort jedenfalls wenig zu bemerken. Es wäre schon geholfen, wenn die häufigen Versprechungen eingehalten werden und die Zahlungen in der ersten Jahreshälfte ankommen würden“, sagt Weidenholzer, der die Situation im Irak kennt und weiß, wie wichtig Hilfe vor Ort wäre. „Es ist dringend notwendig, dass Europa humanitäre Verantwortung übernimmt und mehr finanzielle Mittel für die Herkunftsregionen bereitstellt, um in den Aufbau der zerstörten Gebiete zu investieren. Die Versprechen einzuhalten und zumindest das ohnehin sehr schwache Welternährungsprogramm zu erhalten, sollte das Mindeste sein. Wer die Programme aushungert, trägt selbst dazu bei, dass die Menschen ihre Heimatregion verlassen müssen. Es wäre nicht das erste Mal", unterstreicht Josef Weidenholzer.