Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament bedauert die Ankündigung der US-Regierung, am 31. Dezember 2017 aus der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) auszutreten. Die Vorwürfe, wonach die Organisation pro-palästinensisch sei, und die Kandidatur eines katarischen Diplomaten für das Amt des UNESCO-Generaldirektors können diese Entscheidung nicht rechtfertigen.

 

Petra Kammerevert, sozialdemokratische Vorsitzende des Kulturausschusses im Europäischen Parlament, sagte dazu:

„Mit dem Austritt der USA aus der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur schottet Donald Trump sein Land weiter ab. Abschottung löst aber keine Probleme oder Meinungsverschiedenheiten – Dialog und Engagement sehr wohl.

Das Auswahlverfahren für den nächsten UNESCO-Generaldirektor ist noch im Gange, daher ist dies nur ein Vorwand für die Regierung Trump. Es stimmt, dass es immer Verbesserungsspielräume innerhalb der UNESCO-Strukturen gibt, aber das kann nur durch Engagement geändert werden.“

 

Silvia Costa, kulturpolitische S&D Fraktionssprecherin, fügte hinzu:

„Die Globalisierung erfordert mehr Dialog, nicht weniger; mehr Multilateralismus, nicht weniger. Das ist der vornehmliche Zweck der UNESCO: die Errichtung einer gemeinsamen Grundlage durch kulturellen Dialog, um zu einer Kultur des Friedens in Vielfalt zu gelangen. Gerade in Zeiten von Konflikten und Spannungen kann Kultur eine entscheidende Rolle spielen.

Es ist sehr betrüblich, dass die Vereinigten Staaten sich aus einer Organisation zurückziehen, die die internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur unterstützt und die weltweite Achtung vor den Menschenrechten und den Grundfreiheiten fördert. Das sendet ein negatives Signal an den Rest der Welt. Wir bedauern, dass die USA dem UNESCO-Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen sowie der Konvention zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes nicht beigetreten sind.“

Beteiligte Abgeordnete
Koordinatorin
Deutschland