Europäisches Parlament erteilt dem Import eine klare Absage

Am Dienstag hat das Europäische Parlament in erster Lesung über die neuen Regeln zum Klonen von Tieren abgestimmt. Aus zwei Richtlinienvorschlägen haben die Europaabgeordneten nun eine Verordnung gemacht. Am Ende eines Gesetzgebungsverfahrens gelten damit die gleichen Regeln in allen Mitgliedstaaten.

Die SPD-Abgeordnete Susanne Melior ist zufrieden mit dem Ergebnis: "Wir haben den halbherzigen Vorschlag der Europäischen Kommission deutlich verbessert. Endlich haben die Verbraucher Gewissheit: In den Regalen europäischer Supermärkte landet kein Klonfleisch."
"Wenn die Verbraucher kein Klonfleisch wollen, dann reicht es nicht, nur das Klonen zu verbieten – niemand würde ein teures Klontier schlachten", erklärt Susanne Melior. "Klonfleisch und Klonmilch sind nun vom Tisch, denn wir haben jetzt zusätzlich zum Klonen selbst auch die Vermarktung der Nachkommen abgelehnt. Und wir  haben durchgesetzt, dass Eizellen und Samen von Klontieren nicht in die EU eingeführt werden dürfen."

Der ursprüngliche Vorschlag der Kommission enthielt nur ein zeitlich befristetes Klonverbot. Auch das haben die Abgeordneten geändert. "Um Rechtssicherheit zu schaffen und keine Ungewissheit bei den Verbrauchern aufkommen zu lassen, haben wir uns für ein dauerhaftes Verbot des Klonens ausgesprochen. Und das betrifft nicht nur Rinder oder Schweine, sondern alle Nutztierarten", erläutert Susanne Melior.

Ein weiterer Kritikpunkt beim Klonen betrifft die damit verbundenen Qualen der Tiere. "Wer Tiere klont, verursacht großes Leid bei den Muttertieren und auch bei den Klonen selbst", so Susanne Melior. Zwischen 1998 und 2007 durchgeführte Studien haben gezeigt, dass sich beim Klonen für die Tiere nichts verbessert hat. Die Muttertiere leiden oft unter Funktionsstörungen der Plazenta. Es kommt zu schweren Geburten, da die Nachkommen insbesondere bei Rindern unnatürlich groß sein können. Die Klontiere selbst sterben häufig bereits vor, während oder kurz nach der Geburt an Herz-Kreislauf-Versagen oder Atmungsproblemen.

In einem nächsten Schritt muss sich der Ministerrat mit dem Dossier befassen. Der Beginn der Arbeiten daran ist für Oktober 2015 geplant. Mit einem schnellen Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens ist also nicht zu rechnen.

Weitere Informationen: Büro Melior +33 3881 75183 und Andrea Bracht +32 473 930 060 (Pressereferentin)