In Europa haben 33% aller Frauen seit dem Alter von 15 Jahren in irgendeiner Form sexuelle Gewalt erlitten. Viele Frauen sind Opfer von Missbrauch und Gewalt, deren Ausmaß von den nationalen Behörden unterschätzt wird.

Dies sind die Schlussfolgerungen eines Berichts, den die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte im März 2014 erstellt hat. http://fra.europa.eu/en/publication/2014/vaw-survey-main-results

Angesichts dieser inakzeptablen Situation wird die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament anlässlich einer Debatte heute in Straßburg energische Maßnahmen zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen in Europa fordern.

Die sozialdemokratische Fraktionssprecherin für den Ausschuss für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter, die Belgierin Marie Arena, sagte vor der heutigen Debatte:

„Heute ist der internationale Tag des Kampfes gegen Gewalt an Frauen. Nichts kann rechtfertigen, dass jede dritte Frau Opfer sexuellen Missbrauchs und/oder körperlicher Gewalt ist.

Es ist höchste Zeit, dass Europa eine proaktivere Politik in Bezug auf diesen Missbrauch beschließt, der in unserer Gesellschaft stattfindet. Wir fordern die Ratifizierung der Istanbul-Konvention durch alle EU-Länder und einen Rechtsrahmen für die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen, wie im Bericht Parvanova gefordert, der Anfang 2014 verabschiedet wurde. Wir fordern außerdem dringende Maßnahmen zur Sensibilisierung der Bevölkerung für diesen Missbrauch, beispielsweise ein Europäisches Jahr der Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen.

Morgen wird Dr. Mukwege, der Tausende Frauen behandelt hat, die Opfer von Vergewaltigung und anderen Gewalttaten waren, den Sacharow-Preis vom Präsidenten des Europäischen Parlaments überreicht bekommen. Wir loben seinen Kampf gegen Gewalt an Frauen und seinen Mut.“

Hinweis an die Redaktion:

Die Istanbul-Konvention des Europarats über Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen ist am 1. August 2014 in Kraft getreten. Bis heute haben 14 Mitgliedsstaaten des Europarats die Konvention ratifiziert, darunter lediglich acht Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (Österreich, Dänemark, Frankreich, Italien, Malta, Portugal, Spanien und Schweden).

Beteiligte Abgeordnete
Mitglied
Belgien