Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament ist empört über die Entscheidung von Gianluca Buonanno, Bürgermeister einer Kleinstadt in Italien und Mitglied des Europäischen Parlaments, Geldbußen für öffentliches homosexuelles Küssen zu verhängen.

Die sozialdemokratische Fraktionssprecherin für bürgerliche Freiheiten, Birgit Sippel (Deutschland), sagte heute dazu:

„Es ist inakzeptabel, dass mitten im Herzen Europas ein Bürgermeister den Leuten sagt, wen sie in der Öffentlichkeit küssen dürfen und wen nicht.

Durch das Verbot von homosexuellen Küssen im öffentlichen Raum greift Herr Buonanno die Würde der betroffenen Menschen an. Das ist unvereinbar mit europäischen Werten wie der Achtung der Vielfalt und der Nichtdiskriminierung.

Zudem ist es eine Schande für das Europäische Parlament, wo Herr Buonanno derzeit als fraktionsloses Mitglied sitzt. Mehr denn je müssen die demokratischen Kräfte im Europaparlament ein klares Signal gegen Homophobie und Verletzungen der Grundrechte der EU-Bürger aussenden.“

Der italienische S&D Abgeordnete Daniele Viotti fügte hinzu:

„Dieser neue Erlass ist nur der jüngste jämmerliche Werbegag eines engstirnigen Mannes, der verzweifelt versucht, ins Rampenlicht zu kommen.

Herr Buonanno kann lediglich den schlimmsten Werten eine Stimme verleihen, die es in Europa leider noch immer gibt.

Wie immer konzentriert er seine politischen Frustrationen auf Bürgerinnen und Bürger, die besonders anfällig für Diskriminierung sind, in diesem Falle LGBTI-Personen. Es wäre eine interessante psychologische Übung, Herrn Buonanno zu fragen, warum er von der Homosexualität so besessen ist.“

Beteiligte Abgeordnete
Koordinatorin
Deutschland