Nach den Kommentaren des ungarischen EU-Kommissars Tibor Navracsics über Victor Orbáns gescheiterte Asyl-Volksabstimmung und seinem Eingeständnis, dass er dabei mit Nein gestimmt hat, sagte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Gianni Pittella:

„Die Mitglieder der EU-Kommission haben die Pflicht, das allgemeine Interesse der EU zu fördern, nicht die Interessen ihrer eigenen nationalen Regierungen. Die Kommentare von Kommissar Navracsics über das gescheiterte Referendum in Ungarn stellen dies stark in Zweifel. Über die Neuansiedlung von Flüchtlingen ist eine rechtliche Entscheidung getroffen worden, und die im Referendum gestellte Frage läuft diesem Beschluss und dem Vorschlag der EU-Kommission, der Navracsics angehört, direkt zuwider.

Wenn Navracsics nicht an das glaubt, was seine eigene Kommission vorgelegt hat, und im Gegenteil sogar meint, dass nationale Regierungen die von der gesamten EU gefassten Beschlüsse nicht befolgen sollten, dann haben wir ein Problem. Wenn er so fühlt, warum arbeitet er dann für die EU-Kommission?

Kommissar Navracsics muss seine Kommentare unverzüglich klarstellen.“