Der Ausschuss für Bildung und Jugend des Europäischen Parlaments stimmte heute für neue Regeln für die Finanzierung des neuen Programms Erasmus+. Diese EU-Leitinitiative, die die Europäerinnen und Europäer vereint, verdient eine angemessene Finanzierung, weshalb die Sozialdemokratische Fraktion eine Verdreifachung der Mittel verlangt: von 15 Milliarden Euro für den Zeitraum 2014-2020 auf 45 Milliarden Euro im Zeitraum 2021-2027. Zudem fordern die Sozialdemokraten mehr finanzielle Unterstützung insbesondere für die Erwachsenenbildung und die Berufsausbildung.

 

Petra Kammerevert, Vorsitzende des Kultur- und Bildungsausschusses und Verhandlungsführerin der Sozialdemokratischen Fraktion für dieses Dossier, sagte dazu:

„Der Vorschlag der Kommission, das Budget zu verdoppeln, ist nicht ausreichend. Nur durch eine Verdreifachung des Budgets werden wir unser Versprechen einlösen können, das neue Erasmus+ integrativer und uneingeschränkt zugänglich zu machen.

Wir fordern außerdem eine europaweite Strategie zur Förderung der Inklusivität. Bislang ist Erasmus nur wenigen zugute gekommen, aber alle sollten die gleichen Möglichkeiten haben. Das neue Erasmus+ muss wirklich für jeden offen sein und alle Mitglieder der Gesellschaft zur Teilnahme ermutigen.

Ein nicht diskriminierender und barrierefreier Zugang zu Erasmus+ steht an erster Stelle der Ziele unserer Fraktion. Dazu zählt eine stärkere Beteiligung von Menschen mit geringen Möglichkeiten, mit Behinderungen und mit besonderen Bedürfnissen.“

 

Die Kultur- und Bildungssprecherin der S&D Fraktion, Silvia Costa, fügte hinzu:

„Erasmus ist das erfolgreichste EU-Programm und muss weiter wachsen. In den letzten sieben Jahren hat es vier Millionen Menschen ermöglicht, die Vorteile des Lernens und der Mobilität zu nutzen. Wir gehen aber davon aus, dass diese Zahl in den nächsten sieben Jahren auf mindestens 12 Millionen ansteigt.

Wir wollen auch den Umfang erweitern: Wir glauben, dass lebenslanges Lernen im Mittelpunkt des Programms bleiben muss. Daher verlangen wir die Verstärkung aller Bestandteile der Strategie für lebenslanges Lernen in Erasmus+.

Vorschullehrerinnen und -lehrer, Lehrer für frühes Lernen und junge Sportlerinnen und Sportler sollten ebenfalls von der Mobilität profitieren können. Das möchten wir durch die neue europäische Studierendenkarte noch stärker fördern. Dabei handelt es sich um ein digitales Instrument, um den Status von ‚Europäischen Studierenden‘ zu schaffen und bei der Anerkennung von Diplomen und Studienplänen sowie beim Zugang zu diversen Einrichtungen zu helfen.

Partnerschaften stehen ebenfalls im Mittelpunkt, denn sie ermöglichen mehr gemeinsame europäische Studienabschlüsse und Doktorate und werten die Bildungsmöglichkeiten auf, die der Kultur- und Kreativbereich anbietet, wie auch Partnerschaften in der Erwachsenenbildung. Unsere Fraktion hat vorgeschlagen, die neue Initiative DiscoverEU, die jungen Menschen im Alter von 18-20 Jahren die Möglichkeit bietet, durch Europa zu reisen, mit Inhalten zu füllen. Dadurch hätte die Initiative einen starken Lernaspekt und könnte auf aktuellen Erfolgsprojekten wie Kulturhauptstädte Europas und Europäische Jugendhauptstädte aufbauen.“

Beteiligte Abgeordnete
Koordinatorin
Deutschland