Nach dem Beschluss der Finanzminister der Eurozone, Luis de Guindos als Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB) zu bestimmen, erklärte die Sprecherin der Sozialdemokratischen Fraktion für Wirtschafts- und Währungsangelegenheiten, Pervenche Berès:

„Wir nehmen die heutige Entscheidung der Eurogruppe zur Kenntnis. Letzte Woche hatten wir als Mitglieder des Europäischen Parlaments die Gelegenheit, eine informelle Anhörung der beiden Kandidaten Luis de Guindos und Philip Lane durchzuführen.

Nach dieser Sitzung waren wir überzeugt, dass Philip Lane, Gouverneur der Irischen Zentralbank, der bessere Kandidat für den Spitzenjob bei der EZB ist. Er verfügt über alle notwendigen Qualifikationen und die erforderliche Erfahrung.

Die Wahl von Luis de Guindos wirft einige Fragen auf. Als spanischer Finanzminister seit 2011 könnte seine Ernennung einen Interessenskonflikt schaffen und die Unabhängigkeit der EZB in Frage stellen.“

 

Der amtierende S&D Fraktionschef Udo Bullmann ergänzte:

„Zudem wird die Ernennung von de Guindos die Situation, dass es viel zu wenig Frauen in Spitzenjobs in der EZB gibt, nicht verbessern. Wir sind der Ansicht, dass die EU das Geschlechtergleichgewicht in Spitzenpositionen besser respektieren muss.

Aus all diesen Gründen und angesichts unserer Zweifel am Profil von Herrn de Guindos wird unsere Fraktion ihren Standpunkt vor der Abstimmung im Parlament sorgfältig abwägen.“

Beteiligte Abgeordnete
Koordinator
Deutschland