Nach dem Treffen zwischen Gianni Pittella, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, und Luca Visentini, Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), bei dem die bevorstehenden Brexit-Verhandlungen im Mittelpunkt standen, erklärten Pittella und Visentini gemeinsam:

„Die Strategie von Theresa May droht, das Leben von Millionen von Bürgerinnen und Bürgern und Arbeitnehmern aus dem Vereinigten Königreich und aus der EU stark zu beeinträchtigen. Nach der Aktivierung von Artikel 50 des EU-Vertrags wird das britische Unterhaus über den Schutz der Rechte von drei Millionen EU-Bürgern, die in Großbritannien ansässig sind, entscheiden müssen.

Diese Debatte wird von den EU-Partnern Großbritanniens sehr genau verfolgt, und die Art und Weise, wie sie geführt wird, hat Auswirkungen auf unsere zukünftigen Beziehungen.

Die Rechte von Menschen können bei den Brexit-Verhandlungen nicht als Faustpfand benutzt werden. Das Leben von Menschen kann nicht mit Finanzdienstleistungen gleichgesetzt werden. Die Gegenseitigkeit der Gleichberechtigung und Gleichbehandlung und die Garantie für britische Bürger und EU-Bürger, weiterhin am selben Ort leben und arbeiten zu können, und zwar unabhängig vom Ergebnis der Brexit-Verhandlungen, sollten gewährleistet werden. Niemand sollte mit den Rechten und dem Leben der Menschen feilschen dürfen.

Nach der wichtigen Abstimmung, die gestern das Recht des britischen Parlaments sicherte, über die endgültige Brexit-Regierungsvorlage zu entscheiden, appellieren wir erneut an den Mut und die Weisheit des Unterhauses, die von Frau May dargelegte Strategie umzukehren: Nehmen wir die grundlegenden Rechte, in einem Land zu arbeiten und zu leben, vom Verhandlungstisch!

Die Wirtschaft und die Arbeitsplätze des Vereinigten Königreichs und der Europäischen Union dürfen durch den Brexit nicht leiden. Der beste Weg, um den Interessen der Bürgerinnen und Bürger beider Verhandlungsparteien zu dienen, ist die Entwicklung einer intensiven wirtschaftlichen und sozialen Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der EU, im Einklang mit den Binnenmarktregeln und dem gemeinsamen rechtlichen Besitzstand der Europäischen Union.

Die Sozialdemokratische Fraktion und der Europäische Gewerkschaftsbund werden gemeinsam mit ihren Mitgliedern der Labour-Partei und den Gewerkschaften in Großbritannien und Nordirland die Entwicklungen in Bezug auf den Brexit genau verfolgen, um sicherzustellen, dass diese gemeinsamen Ziele erreicht werden.“