Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament forderte heute, dass die Verbesserung der Lebensbedingungen der Roma zu einer ständigen Priorität des Europäischen Rates erhoben wird. Die Forderung erfolgte bei einer Veranstaltung der slowakischen EU-Ratspräsidentschaft über die Förderung der Rolle und der Möglichkeiten von jungen Roma. Die sozialdemokratischen Europaabgeordneten Soraya Post, Damian Draghici und Péter Niedermüller nahmen daran teil.

Die S&D Fraktionssprecherin für Roma-Angelegenheiten, Soraya Post, sagte dazu:

„Wir begrüßen, dass der slowakische Ratsvorsitz das Thema der Verbesserung der Situation der Roma-Jugendlichen auf seine Tagesordnung gesetzt hat und daran arbeitet, den Integrationsprozess der Roma zu beschleunigen. Für uns ist es jedoch entscheidend, dass die Roma dauerhaft als ständige Priorität des Rates auf der Agenda bleiben. Dazu gehört auch eine klare Strategie zur Bekämpfung der Roma-Feindlichkeit, die den Kern zahlreicher gravierender Probleme darstellt, mit denen die Roma-Bevölkerung konfrontiert ist. Wir brauchen eine Wahrheits- und Aussöhnungskommission in der Europäischen Union. Das ist unerlässlich, wenn es uns ernst damit ist, eine spürbare Veränderung für das Leben der Roma herbeizuführen.“

Der S&D Abgeordnete Damian Draghici fügte hinzu:

„Die Förderung der Roma-Identität und der Roma-Jugend bedeutet mehr Stärke, mehr Selbstvertrauen und mehr Möglichkeiten, über die Geschichte und die gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt der Roma zu lernen. Wir müssen allen klarmachen, was wir können. Wir müssen lernen, einander zu helfen und nicht nur einander zu kritisieren. Wir müssen Verantwortung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene übernehmen.

Der Zugang zur Bildung sollte die Regel und nicht die Ausnahme für jugendliche Roma sein. Wir müssen mehr Erfolgsgeschichten von jungen Roma zeigen, um die Wahrnehmung von unserer Gemeinschaft zu verändern.“

Péter Niedermüller, Mitglied des S&D Fraktionsvorstands, sagte:

„Junge Roma haben überall in der EU hart zu kämpfen. Viele von ihnen sind mit großer Armut und tiefgehender gesellschaftlicher Ausgrenzung konfrontiert und haben oft keinen Zugang zu einer guten Bildung. Alle diese Aspekte beinflussen ihre Beschäftigungschancen und ihre Fähigkeit, ihr Potenzial zu entfalten und ihre Zukunft zu gestalten. Auch wenn es zwischen den Mitgliedsstaaten Unterschiede gibt, sollte auf EU-Ebene mehr getan werden, um die Roma-Feindlichkeit zu bekämpfen und sicherzustellen, dass gleiche Rechte für alle Roma garantiert sind. Diese Veranstaltung ist eine wichtige Initiative, aber Einzelveranstaltungen reichen nicht. Dieses Problem muss im Mittelpunkt der Arbeit der Europäischen Union stehen.“