Das Europäische Parlament nahm heute den Bericht der sozialdemokratischen Abgeordneten Silvia Costa an, der die Stärkung des Programms Kreatives Europa für den Zeitraum 2021-2027 vorsieht.

Kreatives Europa ist das einzige EU-Direktprogramm für die Kultur- und Kreativwirtschaft und die audiovisuelle Branche und berücksichtigt sowohl ihren gesellschaftlichen als auch ihren wirtschaftlichen Beitrag. Silvia Costa schlägt vor, das Budget von 1,46 Milliarden Euro auf 2,8 Milliarden Euro zu verdoppeln und einige Neuerungen wie spezielle Maßnahmen in den Bereichen Mobilität von Künstlern, Erbe und Architektur, Musiksektor, audiovisuelle Industrie und pluralistische Medien einzuführen.

Der heute angenommene Bericht fordert zudem die EU-Kommission auf, Künstler und Kulturschaffende in den Mittelpunkt der Prioritäten und Maßnahmen in den verschiedenen Teilbereichen des Programms zu stellen.

Silvia Costa, Berichterstatterin des Parlaments und sozialdemokratische Fraktionssprecherin für Kultur und Bildung, sagte dazu:

„Das Programm Kreatives Europa verbindet eine große europäische Gemeinschaft: Kino und audiovisuelle Industrien, darstellende Künste, Museen, Kunstgalerien, Festivals, Architektur und Bücher. Für Musik, Kulturerbe, Verlagswesen und Design gibt es im Programm zum ersten Mal eigene Schwerpunkte.

Endlich hat die EU erkannt, dass die Kreativwirtschaft einen großen Beitrag zum EU-Bruttoinlandsprodukt leistet, ebenso wie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Wertschätzung der kulturellen Vielfalt. Die Kultur- und Kreativwirtschaft erzeugt bis zu 4,5% des europäischen Bruttoinlandsprodukts und stellt einen wesentlichen Anteil der Digitalwirtschaft dar. Zudem bietet sie acht Millionen hochwertige Arbeitsplätze, vor allem für junge Menschen.

Jetzt müssen die notwendigen Mittel bereitgestellt werden, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Deshalb fordern wir eine Verdoppelung des bisherigen Budgets. Neben den Subventionen haben wir auch den Zugang zum Europäischen Garantiefonds im neuen Programm InvestEU erleichtert.

Ich wollte drei Bereiche stärken: den Wert der Kultur an sich; die Mobilität von Künstlern und Kulturakteuren; und die Entwicklung eines Narrativs der gemeinsamen europäischen Wurzeln und Vielfalt.

Die Kultur ist die vierte Säule der nachhaltigen Entwicklung, aber derzeit hat nicht jeder Zugang zu dieser Art von Wissen und Selbstverwirklichung.

Europäische Talente – vor allem die jüngeren Generationen – und ihre Werke sollten frei zirkulieren können. Sie sollten die Chance haben, an Koproduktionen mitzuwirken, und angesichts des Geldmangels, der einen großen Chancenverlust bewirkt, stärker unterstützt werden.“