Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament unterstützte heute einen Vorschlag für die Entwicklung eines einheitlichen Handyladegeräts für die ganze EU. Das Parlament fordert dringende Maßnahmen, die das Leben vieler europäischer Bürgerinnen und Bürger erheblich erleichtern und sich positiv auf die Umwelt auswirken würden. 

Alex Agius Saliba, Verhandlungsführer der S&D Fraktion für dieses Dossier, sagte dazu:

„Es ist Zeit für ein europäisches Universal-Ladegerät für Handys. Das Europäische Parlament hat alles in seiner Macht Stehende getan, um dafür zu sorgen, dass die EU-Kommission nach zehn Jahren der Versprechen endlich ein einziges Ladegerät für Mobiltelefone und andere kleine und mittelgroße Elektrogeräte wie Tablets, E-Buch-Lesegeräte, Smart-Kameras und tragbare Elektronik liefert.

Der Übergang zu einem einheitlichen Ladegerät wurde über ein Jahrzehnt lang dem guten Willen der Industrie überlassen. Natürlich werden wir das nicht mehr akzeptieren. Der Markt braucht eine Regelung, die den Verbraucherinnen und Verbrauchern zugutekommt und unnötigen Elektroschrott vermeidet. Wir glauben, dass dieser Vorschlag die Wiederverwendung alter Elektrogeräte erleichtern, Geld sparen und unnötige Kosten für die Verbraucher und die Umwelt verringern wird. Die EU-Kommission muss jetzt ihre ganze gesetzgeberische Macht einsetzen, um die Industrie zur Entwicklung eines einheitlichen Ladegeräts für elektronische Geräte und insbesondere für Handys zu drängen.“ 

Christel Schaldemose, Sprecherin der S&D Fraktion für Binnenmarkt und Verbraucherschutz, sagte:

„Fast jeder Haushalt in der Europäischen Union ist jedes Jahr mit dem Problem überholter und abgenutzter Ladegeräte konfrontiert. Jahr für Jahr fallen aus diesem Grund schätzungsweise mindestens 51.000 Tonnen Schrott an. Mit jedem neuen Gerät müssen die Leute auch ein neues Ladegerät kaufen. Bei Reisen müssen sie mehrere unterschiedliche Ladegeräte mitführen. Das schränkt die Reisefreiheit der Bürgerinnen und Bürger und ihre umfassende Teilhabe an der Gesellschaft ein und verursacht unnötigen Müll.“ 

Hinweis für die Redaktion:

Die Richtlinie für Funkgeräte wurde 2014 im Europäischen Parlament angenommen, und die Mitgliedsstaaten hatten bis zum 13. Juni 2016 Zeit, um sie in nationales Recht umzusetzen. Sie ist eine Überarbeitung einer Richtlinie von 1999 und legt Anforderungen an Funkanlagen (Fernsehgeräte, Handys, W-Lan, Bluetooth, usw.) in Bezug auf Sicherheit, Gesundheitsschutz und elektromagnetische Verträglichkeit fest.

Das einheitliche Ladegerät war ein entscheidender Punkt in den Verhandlungen über die Richtlinie, dem der Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz große Bedeutung beimaß. Für eine Übergangszeit von einem Jahr durften die Hersteller Funkanlagen in Verkehr bringen, die nur den Anforderungen der Richtlinie von 1999 entsprachen. Ab dem 13. Juni 2017 hätten jedoch alle Funkanlagen der neuen Richtlinie von 2014 entsprechen müssen.

Trotz der Bemühungen der EU-Kommission haben die freiwilligen Vereinbarungen zwischen den Akteuren der Branche keine befriedigenden Ergebnisse gezeitigt.

In dieser Frage besteht dringender Handlungsbedarf. Wir müssen dringend einen Standard für ein einheitliches Ladegerät für mobile Funkanlagen beschließen. Daher fordern wir die Kommission auf, verbindliche Maßnahmen mittels eines delegierten Rechtsakts zu erlassen, um in Ergänzung der Richtlinie 2014/53/EU über Funkanlagen bis spätestens Juli 2020 das einheitliche Ladegerät einzuführen.

Beteiligte Abgeordnete
Vizevorsitzender
Malta
Delegationsleiterin
Koordinatorin
Dänemark
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