In Straßburg fand heute eine Plenardebatte darüber statt, wie Landwirte und ländliche Gemeinden im Zuge eines Dialogs über Nachhaltigkeit und angemessene Ausgleichszahlungen im EU-Agrarsektor unterstützt werden können.
Iratxe García, Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, sagte:
„Der Agrarsektor braucht die Europäische Union genauso, wie die Union eine nachhaltige Landwirtschaft braucht. Die Agrarkrise muss mithilfe der EU überwunden werden, statt mit wahllosen Angriffen auf die Gemeinsame Agrarpolitik, die einige Regierungen, etwa die in Ungarn und in Frankreich, in unverantwortlicher Weise losgetreten haben.
Wir sollten nicht vergessen, dass die letzte Reform unserer Gemeinsamen Agrarpolitik von allen nationalen Regierungen, egal welcher politischen Couleur, mitgetragen wurde, auch von der ungarischen Regierung unter Viktor Orbán, der jetzt in einem Akt des Populismus Traktor fährt.
Wir brauchen mehr Dialog und weniger Polarisierung. Die Landwirte müssen sich im Klaren sein, dass der Streit zwischen der Rechten und der extremen Rechten ihren Interessen schadet: Die extreme Rechte hat nicht vor, die Agrarsubventionen zu erhöhen, sondern die Landwirtschaft zu verstaatlichen, mit verheerenden Folgen für den ländlichen Raum in ganz Europa.
Die Richtlinie gegen unlautere Geschäftspraktiken muss in allen Mitgliedstaaten auch im Lebensmittelbereich dringend umgesetzt werden, um die Position der Landwirte in der Lieferkette zu verbessern. Sie verdienen faire Preise.
Daneben müssen wir die Sonderbeihilfen beibehalten, vor allem für die am stärksten benachteiligten Landwirte, den Verwaltungsaufwand verringern und sicherstellen, dass alle Mitgliedstaaten drei Prozent ihrer Mittel aus der Gemeinsamen Agrarpolitik zur Unterstützung von Junglandwirten einsetzen.
Es darf auf keinen Fall akzeptiert werden, dass die jetzige Agrarkrise die Ziele einer Landwirtschaft in Frage stellt, die in den Kampf gegen den Klimawandel eingebunden ist. Landwirtschaft und Umwelt gehen Hand in Hand.“
