Das Europäische Parlament billigte heute in Straßburg die Richtlinie über Aktionärsrechte, die neue Regeln für Anleger und an der Börse notierte Unternehmen in Europa festlegt. Es stellt damit die Interessen der langfristigen Wirtschaftlichkeit über jene Finanzakteure, die lediglich auf raschen Profit aus sind. Die neuen Regeln werden dazu beitragen, die Stabilität zu verbessern, die Unternehmenstransparenz zu steigern und langfristige Investitionen anzukurbeln.

Der sozialdemokratische Berichterstatter des Europäischen Parlaments, Sergio Cofferati, sagte dazu:

„Die heute vom Europäischen Parlament abgesegnete Vereinbarung über die Aktionärsrechterichtlinie ist sehr positiv. Die vereinbarten Maßnahmen werden helfen, Investitionen in Richtung eines längerfristigen Ansatzes zu steuern, und mehr Transparenz für börsennotierte Unternehmen und für die Anleger gewährleisten. Die Richtlinie wird eine verstärkte Kontrolle über die Vergütung der Führungskräfte von börsennotierten Unternehmen seitens der Aktionäre bringen und einen stärkeren Zusammenhang zwischen Managergehältern und Unternehmensleistungen über einen längeren Zeitraum sowie die vollständige Transparenz der Vergütungen von einzelnen Mitgliedern der Unternehmensleitung garantieren. Zudem wird das neue Gesetz die Beteiligung der Aktionäre fördern, indem es wirksame Transparenzvorschriften für institutionelle Anleger und Vermögensverwalter festlegt.“

Sylvia-Yvonne Kaufmann, sozialdemokratische Fraktionssprecherin für Rechtsfragen, fügte hinzu:

„Diese Maßnahmen stellen die langfristigen Interessen der Wirtschaft über Finanzakteure, die das schnelle Geld machen wollen. Sie stehen im Einklang mit neuen Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Steuervermeidung. Dank der Anstrengungen des Europäischen Parlaments in Bezug auf Steuertransparenz in dieser Richtlinie hat die EU-Kommission neue Rechtsvorschriften für die länderbezogene Berichterstattung durch multinationale Konzerne vorgeschlagen. Das ist entscheidend im Kampf um Steuertransparenz, um sicherzustellen, dass Unternehmen dort Steuern zahlen, wo sie ihre Gewinne erwirtschaften. Wir werden gegen den konservativen Widerstand in dieser Frage ankämpfen und dafür sorgen, dass in Europa echte Steuertransparenz herrscht.“