Das Europäische Parlament nahm heute den Bericht der sozialdemokratischen Abgeordneten Jytte Guteland an, der ein aktiveres Vorgehen der EU-Mitgliedsstaaten bei der Festlegung von Zielen für eine kurz- und langfristige Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln fordert. Dazu gehören unter anderem klar definierte jährliche Reduktionsziele.

2009 beschloss die EU eine Richtlinie für einen nachhaltigen Einsatz von Pestiziden, um deren Risiken und Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu verringern. Es gibt jedoch Bedenken hinsichtlich der unzureichenden Umsetzung der Richtlinie in der Mehrheit der Mitgliedsstaaten. Im Siebten Umweltaktionsprogramm hat die EU als Ziel festgelegt, dass die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ab spätestens 2020 keine schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und keinen inakzeptablen Einfluss auf die Umwelt haben darf. Wenn dieses Ziel erreicht werden soll, muss mehr getan werden. 

Die sozialdemokratische Berichterstatterin des Europäischen Parlaments, Jytte Guteland, sagte dazu:

„Wir haben uns für starke Schutzmaßnahmen bei der Verwendung von Pestiziden in Europa eingesetzt, um die Gefahren und Auswirkungen hinsichtlich der menschlichen Gesundheit und der Umwelt zu verringern. Wir haben die Anwendung alternativer Methoden oder Verfahren wie z.B. natürliche Pflanzenschutzmittel unterstützt, wo immer dies möglich ist.

Leider haben die Mitgliedsstaaten nicht genug getan, um sicherzustellen, dass diese Vorschriften eingehalten und alternative Maßnahmen angewendet werden. Sie müssen so schnell wie möglich klarere Pläne und Zielvorgaben vorlegen, um zu zeigen, wie sie diese Bestimmungen durchführen und die menschliche Gesundheit und die Umwelt schützen werden.“

Die Gesundheits- und Umweltsprecherin der S&D Fraktion, Miriam Dalli, sagte:

„Dieses Parlament ist sehr besorgt über die mangelhafte Umsetzung der Bestimmungen dieser Richtlinie in vielen Mitgliedsstaaten. Die Richtlinie zur nachhaltigen Nutzung von Pestiziden sieht eine Reihe von Maßnahmen vor, die Europa helfen können, dieses Ziel zu erreichen. Die derzeitige Abhängigkeit von Schädlingsbekämpfungsmitteln ist mit nachhaltiger Landwirtschaft völlig unvereinbar.

Zudem ist in den letzten Jahren der Einsatz von Pestiziden im Durchschnitt nicht zurückgegangen.

Die EU muss diese Probleme in Angriff nehmen. Die Mitgliedsstaaten müssen auf eine nachhaltigere Landwirtschaft drängen, die Prävention, nichtchemische Methoden, biologische Schädlingsbekämpfung und risikoarme Produkte bevorzugt.“