Europäische und arabische progressive Spitzenpolitiker treffen sich heute und morgen in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu einer zweitägigen Diskussionsveranstaltung des Global Progressive Forum über die Flüchtlingssituation.

Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien sind über 1,1 Millionen Flüchtlinge in den Libanon geflohen. Zusammen mit den zahlreichen vertriebenen Palästinensern, für die dieses Land zur Heimat geworden ist, machen Flüchtlinge jetzt über ein Viertel der libanesischen Bevölkerung aus. Laut  dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen leben derzeit über 1,5 Millionen Flüchtlinge im Libanon.

Vor der Eröffnung des Gipfeltreffens und vor dem bilateralen Treffen mit dem Vorsitzenden der Progressiven Sozialistischen Partei des Libanon, Walid Dschumblat, erklärte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Gianni Pittella:

„Europas Bemühungen sind beschämend im Vergleich zu dem, was der Libanon seit Jahrzehnten unternimmt. Ein Kontinent mit 500 Millionen Menschen hat nicht einmal annähernd die Zahl an Flüchtlingen aufgenommen, die der Libanon beherbergt. Wir fordern die EU-Mitgliedsstaaten auf, ihre beim letzten Rat eingegangene Verpflichtung vollständig umzusetzen und einen dauerhaften und verbindlichen Umsiedlungsmechanismus zu schaffen. Es ist völlig ineffizient und gefährlich für die Stabilität der EU, wenn die Mitgliedsstaaten nur individuell reagieren.“

Eine S&D Delegation unter der Leitung von Gianni Pittella hält sich für einen Vorort-Besuch im Libanon auf, um sich mit örtlichen Behörden, Nichtregierungsorganisationen und Freiwilligen zu treffen und über Europas Beitrag zu den Hilfsbemühungen zu diskutieren. Die Delegation wird auch ins Flüchtlingslager Schatila reisen und mit eigenen Augen die unglaubliche Arbeit sehen, die der Libanon bei der Aufnahme von Flüchtlingen leistet.

Zu den Teilnehmern des Treffens zählen die Europaabgeordneten Richard Howitt, Gilles Pargneaux, Marie Arena, Arne Lietz, Juan Fernando López Aguilar, Cécile Kyenge und Pier Antonio Panzeri und Vertreter der arabischen sozialdemokratischen Parteien sowie von Solidar.

Beteiligte Abgeordnete
Mitglied
Belgien