Vor dem Weltflüchtlingstag am 20. Juni kommentierte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Gianni Pittella, die Schlussfolgerungen des EU-Rates für einen neuen Impuls für die Partnerschaft Afrika-EU:

„Die heute vom EU-Rat angenommenen Schlussfolgerungen bezüglich der Partnerschaft Afrika-EU zeigen, dass die Mitgliedsstaaten endlich anerkennen, dass die EU ein echtes strategisches Interesse an der Vertiefung und Stärkung der Beziehungen mit unseren afrikanischen Partnern hat. Allerdings ist ein konstruktiverer Ansatz auf der Basis einer langfristigen Strategie erforderlich.

Es ist an der Zeit, dass die EU einen konstruktiveren und maßgeschneiderten Ansatz beschließt, der auch den großen Wandel reflektiert, der auf dem Kontinent stattfindet. Vor allem braucht die EU eine langfristige Vision für die Zusammenarbeit mit unseren afrikanischen Partnern, um gemeinsam ein friedliches und stabiles Afrika und Europa aufzubauen. Wir müssen erkennen, dass die Sicherheit und der Wohlstand der Europäischen Union von der Sicherheit und dem Wohlstand unserer afrikanischen Partner abhängen.

Eine neue Partnerschaft bedeutet, dass die Europäer ihren Schwerpunkt auf Entwicklung durch Investitionen, Demokratie, verantwortungsvolle Staatsführung und Bildung verlagern, während die Afrikaner auch ihren Teil der Verantwortung tragen. Zu diesem Zweck ist die Umsetzung eines langfristigen EU-Entwicklungsplans für Afrika äußerst wichtig.

Die Schlussfolgerungen sind auch ein wichtiger Schritt für den EU-Afrika-Gipfel im November, dessen Schwerpunkt in diesem Jahr auf dem Thema ‚In die Jugend investieren‘ liegt. Desgleichen wird die Afrika-Woche 2017 der Sozialdemokratischen Fraktion vom 25. bis 28. September in Brüssel sich mit den Problemen der Jugend und der Zukunft Afrikas befassen. Die jungen Menschen in Afrika sind für uns eine hohe Priorität. In ihre Zukunft zu investieren ist lebenswichtig. Starke demographische Entwicklungen bringen Chancen, aber auch große Herausforderungen im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen, Sicherheit, Demokratie und Migration. Wir müssen unsere Bemühungen intensivieren, um unsere Partnerschaft und Zusammenarbeit mit Afrika in der Migrationsfrage zu verstärken. Das muss bei der Bekämpfung der Grundursachen beginnen, indem man die Existenzgrundlagen verbessert und menschenwürdige Arbeit schafft, um zu verhindern, dass junge Menschen beim Versuch, nach Europa zu fliehen, ihr Leben riskieren.“