Bei einer hochkarätigen Konferenz zum Thema Jugendförderung in Durrës (Albanien) erneuerte die Sozialdemokratische Fraktion ihr Bekenntnis zur europäischen Perspektive der Westbalkanländer. Sie bekräftigte zudem, wie wichtig es ist, in einen Dialog mit den Jugendlichen einzutreten, um die Herausforderungen des Populismus anzugehen und Initiativen zur Unterstützung der Jugendförderung, des Wirtschaftswachstums und menschenwürdiger Arbeit zu entwickeln. Außerdem forderten die Sozialdemokraten die Staats- und Regierungschefs der EU, die sich beim Westbalkan-Gipfel in Triest treffen werden, auf, die Anbindung und Förderung der Jugend zu einer Hauptpriorität zu machen.

 

Die teilnehmenden S&D Abgeordneten Victor Boştinaru, Tanja Fajon, Knut Fleckenstein und Tonino Picula hatten die Gelegenheit zu einem offenen Gespräch mit Jugendlichen aus den Ländern des Westbalkans, um mit ihnen über eine Reihe von Fragen von gemeinsamem Interesse zu diskutieren. Die Themenpalette reichte von ihrer Wahrnehmung der Europäischen Union über die Beitrittsperspektiven aller Balkanländer bis hin zu den Herausforderungen Populismus, Jugendförderung und Wirtschaftswachstum.

 

Der für Außenpolitik zuständige Vizevorsitzende der S&D Fraktion, Victor Boștinaru, sagte:

 

„Der Beitrittsprozess für die Länder des westlichen Balkans ist eine der obersten Prioritäten der progressiven Parteienfamilie. Wir sind überzeugt, dass es von grundlegender Bedeutung für das Gelingen dieses Projekts ist, einen Dialog mit der neuen Generation aufzunehmen und sie einzubeziehen. Aus diesem Grund haben wir diese Veranstaltung organisiert. Wir hatten einen fruchtbaren und notwendigen Meinungsaustausch mit engagierten und leidenschaftlichen europäischen Jugendvertretern aus der Region, und wir glauben, dass die EU nur durch eine starke Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort und mit den Jugendlichen eine stabilisierende und fortschrittsorientierte Rolle in der Region spielen und attraktiv bleiben kann. Jugendarbeitslosigkeit, Fachkräfteabwanderung, wachsender Populismus und Nationalismus in Kombination mit zunehmender EU-Skepsis – das sind nur einige der Herausforderungen, mit denen wir auf dem westlichen Balkan konfrontiert sind.

 

In solchen Zeiten müssen Führungspersönlichkeiten verantwortungsvoll handeln, sowohl auf EU-Ebene als auch auf lokaler Ebene. Wir können nicht zulassen, dass die Westbalkanländer vom europäischen Pfad abgedrängt werden. Wir haben eine gemeinsame Geschichte und eine gemeinsame Zukunft. Hier in Durrës hat sich gezeigt, dass diese junge Generation über enormes Potenzial verfügt und nicht vernachlässigt werden darf. Wir müssen gemeinsam mit ihnen neue Möglichkeiten für die Region schaffen, Reformen durchführen, die den Leuten etwas bedeuten, und Populismus und Nationalismus durch bessere Programme und realistische Projekte bekämpfen. Demokratie und Frieden sind nicht etwas, was man ein für allemal garantieren kann; sie müssen ständig bestätigt und verstärkt werden.“

 

Der außenpolitische S&D Fraktionssprecher und Albanien-Berichterstatter, Knut Fleckenstein, sagte:

 

„Wir sind heute hier, um auf die jungen Menschen der Westbalkanländer zuzugehen und mit ihnen offen über die Herausforderungen zu diskutieren, mit denen sie in ihren Ländern konfrontiert sind. Heutzutage sind die Jugendlichen in der Region mit Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit konfrontiert, was zur Abwanderung von Fachkräften und wachsender Frustration geführt hat. Die Zahlen sind vielsagend: Fast 50% der Jugendlichen in den Ländern des Westbalkans sind arbeitslos. Das ist äußerst besorgniserregend, vor allem wenn in Albanien 70% der Bevölkerung jünger als 65 sind.

 

Wir können die Stärkung der Rolle der Jugend nur gemeinsam fördern, indem wir zuhören, wie die jungen Menschen die Herausforderungen für die Region und die Zukunft der Länder in der EU sehen. Nur durch Investitionen in die nächste Generation kann die EU die Zukunft erfolgreich aufbauen. Mehr Demokratie und mehr Rechtsstaatlichkeit sind notwendig und genauso wichtig wie Stabilität. Die EU muss sich daher auf dem westlichen Balkan noch aktiver engagieren.“

Beteiligte Abgeordnete
Koordinator
Kroatien