Aus der Sicht eines Fußballvereins mögen die Trainingsbedingungen ideal sein; doch schönes Wetter sollte nicht das einzige Kriterium sein, um sich für einen Ort als Trainingslager zu entscheiden.

Norbert Neuser, Koordinator der Sozialdemokratischen Fraktion im Entwicklungsausschuss des Europäischen Parlaments, kritisierte den Fußballklub:

„Der FC Bayern München, einer der größten Fußballvereine Europas, plant bereits zum fünften Mal ein Wintertrainingslager in Katar, obwohl internationale Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International wiederholt darauf hingewiesen haben, dass das Land für gravierende Verstöße gegen die Menschenrechte verantwortlich ist.“

Elena Valenciano, sozialdemokratische Vorsitzende des Unterausschusses für Menschenrechte, zeigt die sehr umfangreiche Liste der Menschenrechtsverletzungen in Katar auf:

 „Die Liste der Menschenrechtsverstöße ist lang, nicht nur im Hinblick auf den Missbrauch und die Ausbeutung von Gastarbeitern oder die enorme Diskriminierung von Frauen. Die Strafen sind grausam und unmenschlich. Für Gotteslästerung oder Alkoholkonsum werden die Menschen mit Peitschenhieben bestraft. Für Homosexualität sind jahrelange Haftstrafen vorgesehen. Und für schwere Straftaten verhängt Katar nach wie vor die Todesstrafe.“

Zusätzlich dazu unterstreicht Norbert Neuser den gemeinsamen Standpunkt:

„Einfach nur wegzuschauen, weil es halt so bequem ist, dort ein Trainingslager zu absolvieren, stärkt die Position eines Landes wie Katar, gereicht aber einem renommierten europäischen Fußballklub nicht zur Ehre.“