Der Multilateralismus ist zurück! Die Führungsspitzen Europas und Südafrikas kommen am 13. März nach einer sechsjährigen Gesprächspause zum achten Gipfeltreffen zwischen der EU und Südafrika* zusammen.
Das Treffen kommt zu einem guten Zeitpunkt. In einer zunehmend polarisierten und durch Nationalismus, Machtspiele und Handelskonflikte gespaltenen Welt wird es höchste Zeit, die Beziehungen zu einer Region zu stärken, die für die Europäische Union nicht nur ein wichtiger Partner ist – was auch umgekehrt gilt –, sondern die auch eine Schlüsselrolle in der aktuellen Weltordnung einnimmt.
Die Sozialdemokratische Fraktion sieht diesen Gipfel als einmalige Chance, in beiden Regionen die Grundlagen zur Beschleunigung des ökologischen Wandels, zur Verbesserung der Lieferketten und für ein verstärktes Handeln zu legen.
Die S&D-Fraktion hat für die Plenarsitzung im April eine Debatte beantragt, um die Ergebnisse des Gipfels zu erörtern.
Udo Bullmann, sozialdemokratischer Koordinator im Entwicklungsausschuss, sagte:
„In turbulenten Zeiten, in denen die Welt in Flammen steht, ist die Partnerschaft zwischen Südafrika und der EU ein Hoffnungsschimmer. Zwei gleichgesinnte globale Akteure, die sich für Frieden, Solidarität und eine nachhaltige Zukunft für alle einsetzen – unsere Zusammenarbeit ist von größtem Nutzen, sowohl auf bilateraler Ebene als auch im Hinblick auf eine gerechte und verlässliche Weltordnung.
Die S&D-Fraktion setzt sich weiter für ein multilaterales Vorgehen ein, das auf Vertrauen und gleichberechtigter Partnerschaft beruht. Angesichts einer globalen Entwicklung, die Ungleichheiten und dem Klimawandel den Rücken kehrt, bitten wir die Kommissionspräsidentin und den Ratspräsidenten, die Gelegenheit zu nutzen, einer Politik für die Menschen, dem Völkerrecht und einem Multilateralismus, der auf Regeln basiert, Nachdruck zu verleihen.
Die interparlamentarische Zusammenarbeit wird für die Stärkung der Beziehungen zwischen beiden Regionen entscheidend sein. Deshalb rufen wir die Staats- und Regierungschefs der EU auf, diesen Punkt in die gemeinsame Erklärung aufzunehmen, die am Ende des Gipfels steht. Das Europäische Parlament war maßgeblich an der Vorbereitung dieses Gipfeltreffens beteiligt. Mit seiner interparlamentarischen Mission im Februar 2025 hat es dazu beigetragen, unseren Einsatz für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen dem südafrikanischen und dem Europäischen Parlament zu unterstreichen.
Die S&D-Fraktion ist fest entschlossen, einen engeren Dialog mit der Zivilgesellschaft und den Abgeordneten in Südafrika zu führen und dafür zu sorgen, dass unsere Partnerschaft den Bevölkerungsinteressen dient. Wir sind bereit, enge Beziehungen zu Südafrika zu unterhalten und sicherzustellen, dass beide Regionen gemeinsam auf eine bessere Zukunft hinarbeiten.“
* Der Präsident des Europäischen Rates, António Costa, und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, werden die EU auf dem Gipfel in Kapstadt vertreten.