Die Sozialdemokratische Fraktion führte die Verhandlungen zwischen den Fraktionen über die Entschließung des Europäischen Parlaments zu Menschenrechtsverletzungen in Katar, über die heute vor dem Hintergrund der laufenden Fußballweltmeisterschaft abgestimmt wird. Ein starkes internationales Rampenlicht auf die Verletzung der Rechte von Wanderarbeitnehmern, Frauen und der LGBTIQ-Gemeinschaft im Gastland muss ein Weckruf für den Internationalen Fußballverband FIFA sein. Eine so wichtige internationale Organisation sollte sich immer für die Menschenrechte einsetzen.

Nacho Sánchez Amor, Menschenrechtssprecher der S&D Fraktion und Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments für die Entschließung zu den Menschenrechten im Zusammenhang mit der FIFA-Fussball-WM in Katar, sagte dazu:

„Die Weltmeisterschaft ist eine enorme Gelegenheit, Freiheit und Gleichheit zu feiern und zu fördern. In diesem Fall ist es eine schmerzhaft verpasste Gelegenheit. In Anbetracht der sehr schlechten Menschenrechtsbilanz von Katar war es ein offensichtlicher Fehler, die Weltmeisterschaft an dieses Land zu vergeben. Schon in der im Jahr 2013 angenommenen Entschließung hat das Parlament seine Besorgnis über die Lage der Wanderarbeitnehmer dort zum Ausdruck gebracht.

Heute werden wir unsere Bedenken bekräftigen. Das ist unsere Pflicht, weil Stadien für das größte Turnier der Welt auf Kosten von Tausenden von Menschenleben gebaut werden und Frauen und LGBTIQ-Personen im Gastgeberland unter extrem rückschrittlichen Bedingungen leben. Unsere Fraktion hat immer dafür gekämpft, dass ihre Rechte überall auf der Welt respektiert werden, und Katar ist da keine Ausnahme.

Wir ermutigen Katar, bedeutsame Reformen in Bezug auf Arbeitsrechte fortzusetzen, wie zum Beispiel solche, die von der Internationalen Arbeitsorganisation und dem Internationalen Gewerkschaftsbund bewertet werden. Wir erwarten auch von allen europäischen Unternehmen*, dass sie in Katar die Arbeitnehmerrechte einhalten.“

* Hinweis für die Redaktion:

Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) haben sich mehrere europäische Unternehmen, darunter Carrefour, Banyan Tree, Fairmont Movenpick Pullman, Acciona, Qantum, Keolis, RATP und Technip, die physisch in Katar präsent sind, geweigert, an den gemeinsamen Ausschüssen teilzunehmen, die Unternehmensführung und Arbeitnehmervertreter zusammenbringen sollen, um Konflikte am Arbeitsplatz zu diskutieren, zu verhindern und zu lösen. Darüber hinaus zahlt das niederländische Unternehmen Core Laboratories Berichten zufolge einigen Angestellten keine Gehälter.

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