Das Europäische Parlament, der Rat und die Kommission haben heute um 4 Uhr früh eine ambitionierte Einigung zur Verringerung der Methanemissionen erzielt, die mehr als achtzig Mal klimaschädlicher sind als CO2. Da Methanemissionen weit schneller aus der Atmosphäre austreten als Kohlendioxid, wird ihre Reduzierung rasch und deutlich zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen beitragen. 

In den Verhandlungen mit den anderen Fraktionen und anschließend mit dem Rat hat die S&D-Fraktion klare Regeln für die Erkennung und Reparatur von Methanlecks durchgesetzt, damit sich besser überwachen lässt, welche Fortschritte EU-Lieferanten fossiler Brennstoffe bei der Eindämmung von Methanemissionen aus undichten Öl- und Gaseinrichtungen erzielen. Die neuen Anforderungen, zu denen auch ein Mechanismus für Großemittenten zählt, gelten auch für Einfuhren von Anbietern aus Drittländern. 

Zwar kam es bei der Senkung der Methanemissionen zu einem wichtigen Durchbruch, der Rat war jedoch nicht bereit, die Verpflichtung* in die EU-Verordnung aufzunehmen, die Methanemissionen in allen Wirtschaftsbereichen bis 2030 auf ein vorgegebenes Ziel hin zu reduzieren. 

Günther Sidl, sozialdemokratischer Verhandlungsführer im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, sagte: 

„Um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen, müssen wir Methan in den Fokus nehmen. Wir können dieses zweitschädlichste Treibhausgas nicht länger ignorieren. Die heute mit den Mitgliedstaaten erzielte Einigung wird eine neue Dynamik entfachen, beginnend mit dem Energiesektor. Wir werden die Kommission und die Mitgliedstaaten jedoch weiter dazu anhalten, alle Bereiche aufzunehmen, auch die Landwirtschaft und die Abfall- und Abwasserwirtschaft, um die Reduzierung der Methanemissionen zu beschleunigen.“

Jens Geier, sozialdemokratischer Verhandlungsführer im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie, meinte:

„Die EU kam nicht umhin, sich den Methanemissionen im Energiesektor zu widmen. Unsere Methanverordnung deckt die gesamte Produktions- und Übertragungskette ab, um den Austritt von Methan im Energiesektor zu verringern. Wir verstärken die Maßnahmen zur schnellen Erkennung und Reparatur von Lecks, wobei die Sicherheit der Beschäftigten und die Gewährleistung der Versorgungssicherheit im Mittelpunkt stehen.

Wir müssen uns über Folgendes im Klaren sein: Solange wir fossile Brennstoffe fördern, müssen wir uns auch mit Methan befassen. Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ist nach wie vor der beste Klimaschutz. Die Gewinnung und Verbrennung von Methan ist nur die zweitbeste Option, wobei wir deren unkontrollierte Methanaustritte entschieden unterbinden müssen.“

Hinweis für die Redaktion:

* Im Rahmen der globalen Verpflichtung zur Methanreduktion (Global Methan Pledge, kurz GMP), die auf der COP26 im Jahr 2021 abgegeben wurde, hat sich die Europäische Union zusammen mit 149 Ländern dazu verpflichtet, die weltweiten anthropogenen Methanemissionen bis 2030 um 30 % gegenüber 2020 zu verringern. 

Die heute erzielte Einigung muss noch vom Rat und vom Europäischen Parlament abgesegnet werden.

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