Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament startet heute AdsZuck, eine europaweite Kampagne, die den Missbrauch personenbezogener Daten von Bürgerinnen und Bürgern durch große Technologie-Unternehmen (Big Tech) beenden will.

Der S&D Abgeordnete Paul Tang, Initiator der AdsZuck-Kampagne, sagte dazu:

„Wir wollen, dass große Technologieunternehmen begreifen, dass unsere privaten Daten kein Produkt sind! Viel zu lange haben diese Unternehmen Gewinne in Milliardenhöhe erzielt, indem sie Daten über unsere privaten Gefühle und Empfindungen an Dritte verkauft haben. Wenn Facebook Sie fragt ‚Woran denkst du?‘, lassen Sie sich nicht täuschen – Facebook weiß es bereits. Und damit muss Schluss sein!

Das Ziel der AdsZuck-Kampagne ist es, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wieviel Macht Big Tech über unsere privaten Online-Daten hat. Wir wollen das hochprofitable Geschäftsmodell von Big Tech öffentlich anprangern – ein Modell, das zu Lasten von Verlagen und Medienorganisationen erfolgreich ist. Wir fordern außerdem alle Internetnutzerinnen und -nutzer auf, eine Petition zu unterzeichnen, um die Verwendung personalisierter Werbung zu stoppen, die die Online-Privatsphäre der Menschen verletzt. Ein alternatives Werbemodell muss eingeführt werden!

Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Australien müssen wir ein grundlegenderes Konzept betrachten, um das Ungleichgewicht der Marktmacht zwischen Verlagen und Plattformen zu beheben. Genau deshalb starten wir diese Kampagne. Und um damit erfolgreich zu sein, müssen die Menschen mitmachen. Mit der Petition und der Kampagne möchten wir die Leute darauf aufmerksam machen, dass es eine Alternative zu Unternehmen gibt, die unsere persönlichen Daten online verkaufen, und dass diese Alternative sofort eingeführt werden muss. So wie bei der Werbung jedes persönliche Detail zählt, zählt bei dieser Kampagne jede Stimme. Jede Unterschrift ist ein Schritt näher zur Beendigung dieser Geschäftsmodelle, die auf unseren Informationen gedeihen.“

Ismail Ertug, für das digitale Europa zuständiger Vizevorsitzender der S&D Fraktion, sagte:

„Facebooks Rechnung ist einfach: Je länger jemand auf Facebook verweilt, desto mehr Werbung kann man ihm oder ihr unterschieben, und desto mehr Geld verdient die Plattform. Polarisierende Inhalte eignen sich besonders gut, um Menschen an den Bildschirm zu fesseln. Wir wollen diesen Kreis von Hass, Aufhetzung und Desinformation durchbrechen.

Das Gesetz über digitale Dienste und das Gesetz über digitale Märkte sind gute Schritte in die richtige Richtung. Sie besagen, dass was offline illegal ist, auch online illegal sein sollte. Aber es muss noch mehr getan werden. Der digitale Werbemarkt wächst jetzt aufgrund der Pandemie stärker denn je. Wir wollen dieses Modell des Missbrauchs persönlicher Daten sprengen.“

Hinweis für die Redaktion:

Weitere Informationen zur AdsZuck-Kampagne der S&D Fraktion finden Sie im Medien-Toolkit, das Sie hier herunterladen können. Sie können sich auch ein für diese Initiative vorbereitetes Video hier ansehen. Die Petition finden Sie hier.

 

Beteiligte Abgeordnete
Mitglied
Niederlande
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