Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament fordert eine Verbesserung des Recyclings, der Wiederverwendung und des Ersatzes kritischer Rohstoffe. Das ist eine der Schlussfolgerungen eines Berichts, der diese Woche im Plenum des Europäischen Parlaments zur Abstimmung steht.

Mohammed Chahim, Vizevorsitzender der S&D Fraktion und Verhandlungsführer für die europäische Strategie für kritische Rohstoffe, sagte dazu:

„Das ist eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance für den Bereich Forschung und Entwicklung in der EU. Der Weg zur Klimaneutralität wird zu einem starken Anstieg der Nachfrage nach kritischen Rohstoffen führen. Die Produkte und Technologien, die wir entwickeln und einsetzen müssen, um die Energiewende zu verwirklichen – zum Beispiel Batterien, digitale Anwendungen und Sonnenkollektoren –, enthalten alle einen gewissen Anteil an kritischen Rohstoffen wie Lithium, Titan, Naturgrafit, Kobalt, Siliziummetall oder Phosphor.

In der Covid-19-Krise haben wir die Folgen der Unterbrechung der Lieferketten gesehen. Deshalb dürfen wir nicht länger auf die Gnade von Drittländern angewiesen sein, die zudem niedrigere Sozial- und Umweltstandards bei der Beschaffung haben. Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament fordert, die derzeitige Abhängigkeit von einigen Nicht-EU-Ländern zu verringern. Eine verantwortungsvolle Beschaffung in der EU sollte auf einem wirksamen sozialen Dialog beruhen, der die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer fördert, menschenwürdige Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen sichert und die Zustimmung der lokalen Gemeinschaften und eine Umwelt- und Biodiversitätsverträglichkeitsprüfung voraussetzt.

Wir, die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament, fordern die Entwicklung funktionierender Märkte für Sekundärströme kritischer Rohstoffe und damit die Stärkung des industriellen Ökosystems der EU und den Erhalt von Arbeitsplätzen in der verarbeitenden Industrie. Wir ermutigen beispielsweise die Europäische Kommission, Mindestziele für den Recyclinganteil und spezielle Recyclingziele für kritische Rohstoffe mit einem robusten Überwachungsrahmen vorzuschlagen.“

Dieser Bericht entstand nach monatelanger Arbeit im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie und ist die Antwort des Europäischen Parlaments auf die Mitteilung der Europäischen Kommission zum Thema kritische Rohstoffe vor mehr als einem Jahr.

Beteiligte Abgeordnete
Vizevorsitzender
Niederlande
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