Das Europäische Parlament beschloss heute neue Rechtsvorschriften, um den Verbrauch von dünnen Kunststofftragtaschen in der Europäischen Union zu senken.

Die neue Gesetzgebung wird die Mitgliedsstaaten verpflichten, eine von zwei Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels zu ergreifen: Entweder müssen sie sicherstellen, dass der jährliche Verbrauch im Durchschnitt auf höchstens 90 Plastiktüten pro Person bis zum Jahr 2019 und auf maximal 40 Stück bis 2025 sinkt, oder sie müssen dafür sorgen, dass es bis 2017 keine Gratis-Plastiksäcke mehr in Geschäften und Verkaufsstellen gibt.

Die stellvertretende Vorsitzende der S&D Fraktion, Kathleen Van Brempt, sagte dazu:

„Das Parlament hat den ersten Vorschlag der EU-Kommission wesentlich verbessert. Es gibt genug Flexibilität für die Mitgliedsstaaten, aber wir müssen dringend handeln.

Jedes Jahr werden in der EU mehr als acht Milliarden Plastiktragtaschen weggeworfen, wobei das Meer der größte Leidtragende ist. Wir brauchen einen Mentalitätswandel in der Gesellschaft, damit die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre eigenen wiederverwendbaren Taschen zum Einkaufen mitbringen.“

Der sozialdemokratische Gesundheits- und Umweltsprecher Matthias Groote sagte:

„Einwegtaschen sind äußerst schädlich für die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Deshalb unterstützen laut Eurobarometer 92% der europäischen Bürgerinnen und Bürger Maßnahmen zur Verringerung des Verbrauchs von Plastiktüten.

Plastiktüten enden in unseren Seen, Flüssen und Meeren und verursachen großflächige Verschmutzung. Dort dauert es Hunderte von Jahren, bis sie sich zersetzen. Heute gibt es in unseren Meeren mehr Plastikpartikel als Plankton. Die Auswirkungen auf das Leben im Meer sind verheerend. Die Schadstoffe gelangen in die Nahrungskette und gefährden so die menschliche Gesundheit. Daher sollte jeder, der Kunststofftragtaschen verwenden möchte, den Preis und die Verantwortung dafür übernehmen. Eine der vorgeschlagenen Maßnahmen ist die Besteuerung der Verwendung von Einwegtragtaschen.“

Die sozialdemokratische Berichterstatterin des Parlaments für das Abfallpaket, Simona Bonafè, sagte:

„Zum ersten Mal haben wir in der Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle eine spezifische quantitative Maßnahme zur Vermeidung eingeführt – der erste Schritt der Abfallhierarchie, um die unnötige und schädliche Verwendung von Plastiksäcken zu vermeiden. Bis jetzt gab es nur Recyclingziele, und die Aufnahme eines Vermeidungsziels ist ein großer Schritt.

Die Tatsache, dass es auf der EU-Ebene verbindliche Maßnahmen zur Reduzierung der Abfallerzeugung geben wird, ist ein sehr gutes Zeichen.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Mitglied
Belgien