Nach der Plenardebatte in Straßburg über die Vorbereitungen für den bevorstehenden Europäischen Rat am 18./19. Februar erklärte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Gianni Pittella:

„Europa muss die Angst überwinden, um die Migrationskrise und das britische Referendum von einem großen Risiko des Zerfalls der Europäischen Union in eine Gelegenheit zum Neustart und Wiederaufbau eines gemeinsamen europäischen Projekts zu verwandeln. Wir sind zuversichtlich, dass die Verhandlungen im Sinne unseres Hauptziels fruchtbar sein werden, nämlich Großbritannien in der EU zu halten. Ungeachtet des endgültigen Verhandlungsergebnisses sollten wir uns nicht fürchten, der britischen Bevölkerung zu sagen, dass die Vorteile einer EU-Mitgliedschaft die Nachteile deutlich überwiegen. Das gilt ganz besonders für die britischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und für die einkommensschwächsten Mitglieder der Gesellschaft. Unsere Fraktion wird sehr sorgfältig darauf achten, dass die Grundwerte und Prinzipien, auf denen die EU gründet, nicht beschädigt werden. Aber unsere Botschaft ist einfach und klar: Wir wollen ein starkes Großbritannien in einer stärkeren EU.

Wir sollten uns auch nicht davor fürchten, zu sagen, dass der Virus des Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit sich überall in Europa verbreitet und dass dieser Virus indirekt durch Europas Unfähigkeit genährt wird, die Migrationskrise zu bewältigen. Die EU-Regierungen dürfen sich nicht mehr von Populisten erpressen lassen und müssen endlich zu ihrer Verantwortung stehen. Die EU-Kommission hat die Lösungen auf den Tisch gelegt, und wir müssen erkennen, dass Schengen Teil der Lösung und nicht Teil des Problems ist. Die Ängste unserer Bürgerinnen und Bürger werden wir nur durch eine gemeinsame europäische Strategie überwinden können. Nur so können wir die Pistole, die die Populisten Europa an den Kopf halten, wieder entfernen.“