Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament begrüßt den heute von EU-Kommissar Pierre Moscovici präsentierten Vorschlag, die illegale Einfuhr von Kulturgütern in die EU zu bekämpfen. Der illegale Handel mit wertvollen Kunstwerken, Skulpturen und archäologischen Artefakten ist eines der gewinnbringendsten Geschäfte weltweit. Die Verkäufe belaufen sich schätzungsweise auf sechs Milliarden Euro jährlich, wobei die Profite auch zur Finanzierung von terroristischen oder anderen kriminellen Aktivitäten verwendet werden können. Die EU-Kommission schlägt nun vor, die Einfuhr von Kulturgütern, die illegal aus ihren Heimatländern exportiert werden, zu verbieten.

 

Elena Valenciano, für den internationalen Handel zuständige Vizevorsitzende der S&D Fraktion, sagte dazu:

„Wir begrüßen die Initiative von Kommissar Moscovici, um gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern hart durchzugreifen. Als ISIS in Syrien und im Irak vorsätzlich Stätten des Weltkulturerbes zerstörte, gab es einen internationalen Aufschrei. Das öffnete der Welt die Augen für die Tatsache, dass der Milliarden Euro schwere illegale Handel mit Antiquitäten ein gewinnbringendes Unternehmen für Terroristen geworden ist. Um unserer Sicherheit willen müssen wir die Geldflüsse stoppen, die diese Terroristen nähren, indem wir ihr Geschäftsmodell des illegalen Handels mit Antiquitäten zerstören.

Der derzeitige Fleckenteppich von nationalen Rechtsvorschriften in der EU lässt zu viele Schlupflöcher für Verbrecher. Wir brauchen eine europäische Antwort, um sicherzustellen, dass illegal aus ihrem Heimatland ausgeführte Artefakte nicht in die EU kommen können. Dafür ist ein rigoroses Zertifizierungssystem notwendig, und wir müssen dafür sorgen, dass alle amAntiquitätenhandel beteiligten Akteure – Zollbeamte, Strafverfolgungsbehörden, Auktionshäuser und Sammler – ihre Rolle spielen, um diese Verbrechen gegen unser gemeinsames Kulturerbe zu stoppen.“

 

Hinweis für die Redaktion:

Über den Verordnungsvorschlag wird im Mitentscheidungsverfahren entschieden. Er wird nun dem Europäischen Parlament und dem Rat der EU vorgelegt.