Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments stimmte heute für einen Bericht der sozialdemokratischen Europaabgeordneten Soledad Cabezón Ruiz zur Verbesserung des Zugangs zu Arzneimitteln in Europa.

Miriam Dalli, gesundheitspolitische Sprecherin der Sozialdemokratischen Fraktion, sagte dazu:

„Wir müssen erneut einen Dialog über den Zugang zu Medikamenten führen, um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird. Die immer höheren Kosten von Arzneimitteln und schrumpfende öffentliche Gesundheitshaushalte haben den erschwinglichen Zugang zu unentbehrlichen Medikamenten ernsthaft gefährdet. Ein unzureichender Zugang zu unentbehrlichen Medizinprodukten stellt eine ernste Bedrohung für das Wohlergehen ganzer Bevölkerungsgruppen in Europa dar. Es ist unbedingt notwendig, dass wir Kooperationsprogramme in den Bereichen Forschung und Entwicklung und innovative Techonologien aufstellen, um zu gewährleisten, dass die Bedürfnisse der Schutzbedürftigen angemessen berücksichtigt werden.

Deshalb begrüßen wir das Ergebnis der heutigen Abstimmung über diesen sehr wichtigen Bericht, da dadurch wichtige Schritte gesetzt werden, damit Patienten Zugang zu unentbehrlichen und erschwinglichen Arzneimitteln haben und seltene Krankheiten angemessen angegangen werden können. Die EU kann und muss mehr tun, um allen europäischen Bürgerinnen und Bürgern einen besseren Zugang zu Medikamenten zu garantieren.“

Soledad Cabezón Ruiz, sozialdemokratische Berichterstatterin des Europaparlaments, sagte:

„Wir sehen immer mehr Fälle, wo Patienten – insbesondere mit Krankheiten wie Hepatitis – nicht in der Lage sind, neue, innovative Behandlungen zu bezahlen. Der Zugang zu lebensrettenden Behandlungen darf nicht davon abhängen, wo jemand lebt oder wieviel jemand verdient. Heute hat der Umweltausschuss unsere Forderung nach einem entschlossenen politischen Handeln unterstützt, um das Grundrecht auf Gesundheit für alle Europäerinnen und Europäer zu garantieren.

Die Pharmaindustrie ist einer der wettbewerbsfähigsten und profitabelsten Sektoren in Europa. In den letzten paar Jahrzehnten haben die Preise neuer Medikamente ein Niveau erreicht, auf dem sie für viele Patienten unerschwinglich sind und die Nachhaltigkeit der Gesundheitsbudgets bedrohen. Es ist klar, dass wir das Arzneimittelsystem überarbeiten müssen, um den Engpässen bei unentbehrlichen Medikamenten entgegenzuwirken, von profitorientierter zu patientenorientierter Forschung überzugehen, die Transparenz der Forschungsdaten und der Kosten zu verbessern und das Potenzial von Generika zu untersuchen.“