Nach der heutigen Vorstellung eines Vorschlags der EU-Kommission für eine Richtlinie über unlautere Handelspraktiken zwischen Unternehmen in der Lebensmittelversorgungskette gaben der sozialdemokratische Berichterstatter Paolo de Castro und der für das Thema zuständige S&D Koordinator Eric Andrieu die folgenden Erklärungen ab.

 

Der sozialdemokratische Berichterstatter des Europäischen Parlaments, Paolo de Castro, sagte:

"Nach über zehn Jahren in einem legislativen Labyrinth aus 20 unterschiedlichen nationalen Gesetzgebungen hat der zuständige EU-Kommissar Phil Hogan heute endlich einen umfassenden und insgesamt positiven Vorschlag vorgelegt. Damit soll eine einheitliche europäische Gesetzgebung zur Bekämpfung von unlauteren Handelspraktiken zwischen Unternehmen in der Lebensmittelversorgungskette geschaffen werden.

Der Richtlinienentwurf ist ein entscheidender erster Schritt, um die nicht länger hinnehmbaren Verhaltensweisen zu verhindern, die noch immer Unwirtschaftlichkeiten und Verschwendung von Lebensmitteln verursachen, zum Nachteil unserer Hersteller und Verbraucher.

Die Sozialdemokratische Fraktion wird weiter kämpfen, um auf dem aufzubauen, was wir durch die Omnibus-Verordnung erreicht haben. Wir werden die Transparenz entlang der gesamten Lebensmittelherstellungskette erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit der schwächeren Akteure steigern.

Wir müssen unlautere Praktiken wie verspätete Zahlungen oder Auftragsstornierungen im letzten Moment für verderbliche Güter beseitigen. Die dunklen Tage der 'magischen' Preisvervielfachungen in der Lebensmittelkette werden bald Vergangenheit sein."

 

Der Koordinator der S&D Fraktion für dieses Thema, Eric Andrieu, fügte hinzu:

"Bis jetzt gab es keine Vorschriften, die die Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteuren in der Lebensmittelkette geregelt hätten. Dadurch waren die Schwächsten verletzlich und die Landwirte wegen der Marktkonzentration und vor allem aufgrund des Preisdrucks durch die großen Zwischenhändler mit Problemen konfrontiert. Es ist klar, dass unfaire Handelspraktiken extrem schädliche Folgen für die gesamte Nahrungsmittelkette haben, angefangen von den Kleinerzeugern.

Mit dieser Richtlinie müssen wir diese inakzeptablen Praktiken beseitigen können, um unsere Landwirte besser zu schützen.

Wir müssen aber darüber hinausgehen und die Probleme aufgrund der Konzentration des Vertriebs auf europäischer Ebene angehen. Wir müssen die Verbraucher und die Landwirte vor Oligopolen schützen und die Frage der Integrität im globalen Ernährungssystem beantworten."


 

Beteiligte Abgeordnete
Mitglied
Italien