Das Ziel der Geberkonferenz ist es, von den teilnehmenden Ländern und Organisationen Finanzmittel für die Stabilisierung und die wirtschaftliche Entwicklung der Zentralafrikanischen Republik zu erhalten. Federica Mogherini, Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, und Faustin-Archange Touadéra, Präsident der Zentralafrikanischen Republik, sind die Vorsitzenden der Konferenz, die Vertreter von über 80 Ländern und Organisationen zusammenbringt.

Norbert Neuser, Koordinator der Sozialdemokratischen Fraktion im Entwicklungsausschuss des Europäischen Parlaments, hatte gestern die Gelegenheit, Präsident Touadéra und den Präsidenten des Zentralafrikanischen Parlaments Karim Meckassoua zu treffen.

Im Anschluss an das Treffen erklärte Norbert Neuser:

„Präsident Touadéra hat offen über die Probleme und Herausforderungen der Zentralafrikanischen Republik gesprochen. Er ist im Februar 2016 zum Präsidenten gewählt worden und versucht seitdem ernsthaft, die gewaltvolle Vergangenheit des Landes zu überwinden. Zwei Punkte sind dabei sehr wichtig. Einerseits muss es eine Aussöhnung zwischen der christlichen und der muslimischen Bevölkerung des Landes geben. Andererseits muss der Staat die Kontrolle über das ganze Land und seine Grenzen wiedererlangen. Derzeit können Rebellen und Terrorgruppen sich in Teilen des Landes immer noch frei bewegen.“

Die hochrangige Konferenz in Brüssel soll den fragilen Staat unterstützen und Soforthilfe bereitstellen.

Norbert Neuser fügte hinzu:

„Die politische Stabilität unter dem neuen Präsidenten stellt eine ausgezeichnete Gelegenheit dar, die schwierige Lage des Landes zu überwinden. Die letzte gewalttätige Krise im Staat begann im Dezember 2012 und weitete sich zu einem Bürgerkrieg aus, bei dem christliche Milizen gegen muslimische Milizen kämpften und Gräueltaten unter der Zivilbevölkerung begingen. Frankreich hat schließlich im Dezember 2013 militärisch interveniert, um weitere Gewalttaten zu verhindern.

Derzeit ist die Zentralafrikanische Republik das zweitärmste Land der Welt, und knapp die Hälfte der Bevölkerung von fast fünf Millionen Menschen hat nicht genug Nahrung.“