Angeführt von der Sozialdemokratischen Fraktion stimmte heute eine parteiübergreifende Mehrheit im Beschäftigungs- und Sozialausschuss des Europäischen Parlaments für die Einführung eines Sonderfonds – einer Kindergarantie – zur Bekämpfung der Kinderarmut.

2013 waren laut Eurostat in der Europäischen Union 28% der Gesamtbevölkerung unter 18 Jahren von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. In einigen Ländern hat sich die Zahl der Kinder, die nicht zwei Tage nacheinander Fleisch, Huhn oder Fisch essen können, seit 2008 verdoppelt.

Die beschäftigungs- und sozialpolitische S&D Fraktionssprecherin Jutta Steinruck sagte dazu:

„Die Wirtschafts- und Sozialkrise hat einen dramatischen Anstieg der Armut verursacht, insbesondere unter Kindern. Heute herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Hauptursache der gestiegenen Kinderarmut mit der einseitigen Sparpolitik in der ganzen EU zusammenhängt.

Wir schlagen die Einführung einer Kindergarantie mit dem dazugehörigen Sonderfonds vor, damit jedes Kind, das in Armut lebt, Zugang zu kostenloser Gesundheitsversorgung, kostenloser Bildung, kostenloser Kinderbetreuung, einer menschenwürdigen Unterkunft und einer angemessenen Ernährung haben kann.

Die Kindergarantie muss als langfristiges Instrument gesehen werden, um einer ganzen Generation Chancengleichheit zu bieten und den Eltern dabei zu helfen, aus einer Situation der sozialen Ausgrenzung herauszukommen und sich in den Arbeitsmarkt einzugliedern.“

Die für das Dossier zuständige sozialdemokratische Fraktionssprecherin, Vilija Blinkevičiūtė, fügte hinzu:

„Wir müssen unserer nächsten Generation eine Zukunft bieten, indem wir den Teufelskreis der Armut im frühestmöglichen Alter durchbrechen. Das bedeutet, sicherzustellen, dass jedes armutsgefährdete Kind Zugang zu kostenloser Gesundheitsversorgung, kostenloser Bildung, einer menschenwürdigen Unterkunft und angemessener Ernährung hat.

Nur mit diesem konkreten Instrument werden wir die Chancengleichheit für alle Kinder in Europa verwirklichen. Wir fordern die EU-Kommission auf, die Kindergarantie mit ihrem spezifischen Fonds einzuführen, möglicherweise schon mit der Revision des mehrjährigen Finanzrahmens im nächsten Jahr.“

Beteiligte Abgeordnete