Der Fischereiausschuss des Europäischen Parlaments stimmte heute für den Mehrjahresplan für die Nordsee. Der Plan soll die Nachhaltigkeit der Fischbestände und die Umsetzung eines ökosystemorientierten Ansatzes in der Bestandsbewirtschaftung gewährleisten und ist von entscheidender Bedeutung im Hinblick auf den Brexit. Mehrjahrespläne sind ein Schlüsselelement der reformierten Gemeinsamen Fischereipolitik.

Der Bericht gelangt im Herbst zur Abstimmung im Plenum.

 

Die sozialdemokratische Berichterstatterin des Europaparlaments, Ulrike Rodust, sagte dazu:

„Der Mehrjahresplan für die Nordsee ist äußerst wichtig für die Umsetzung der Gemeinsamen Fischereipolitik, vor allem im Zusammenhang mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU. Der Plan muss als Eckpfeiler der langfristigen Nachhaltigkeit der Fischbestände in diesem Meeresbecken gesehen werden.

Mit diesem Bericht wollen wir mehrere Ziele erreichen. Erstens möchten wir ein Fangniveau erreichen, durch das der ‚höchstmögliche Dauerertrag‘ so bald wie möglich, spätestens aber bis 2020, erreicht werden kann, während zugleich nachhaltige Erträge für die Industrie gewährleistet werden können. Zweitens wollen wir sicherstellen, dass die relevanten Bestände innerhalb sicherer biologischer Grenzen erhalten werden, und dass unerwünschte Beifänge auf ein Mindestmaß reduziert werden. Drittens möchten wir geeignete Rahmenbedingungen für die Durchführung der Regionalisierung der langfristigen Bestandsbewirtschaftung schaffen.

Wir haben sichergestellt, dass Entscheidungen auf den besten zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Gutachten beruhen, und dass der Plan regelmäßig überprüft wird. Die fischereilichen Sterblichkeitsraten und die vom Plan erfassten Fischgruppen erwiesen sich jedoch als derart heikle Themen, dass die Fraktionen der EVP und der EKR drohten, den gesamten Bericht abzulehnen. Ich bin zuversichtlich, dass ein Festhalten an fixierten Zahlen im Zusammenhang mit den Bandbreiten nicht der richtige Weg ist. Stattdessen braucht es viel mehr Flexibilität bei der Einbeziehung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur fischereilichen Sterblichkeit.

Der Bericht hat hauptsächlich die umfassende Liste der Gruppen aufgegriffen, die die Kommission vorgeschlagen hatte und für die wir gekämpft hatten.“