Die europäischen Sozialdemokraten sind der Ansicht, dass eine stärkere internationale Koordination vonnöten ist, um den Angriff auf Kobane zu stoppen und den IS völlig zu zerstören.

Gianni Pittella, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, sagte dazu:

„Wir sprechen der kurdischen Bevölkerung in Kobane unsere volle Solidarität aus. Der Widerstand der syrisch-kurdischen Kämpfer der Kurdischen Demokratischen Partei PYD, unterstützt von US-Luftschlägen, hat den Angriff des terroristischen Islamischen Staats (IS) auf die syrisch-kurdische Stadt Kobane zwar erfolgreich verlangsamt, doch das reicht nicht, um ihn zu stoppen. Wenn den syrischen Kurden nicht geholfen wird, könnte dies den Friedensprozess mit der PKK zum Entgleisen bringen, den die Regierung Erdogan vor zwei Jahren gestartet hat.

Wir vertrauen der festen und klaren Zusage der Türkei, gemeinsam mit der internationalen Koalition, den IS zu bekämpfen, der ein echter Feind der Zivilisation ist. IS ist weder ein Staat noch islamisch, sondern eine Terrororganisation.

Wir möchten die türkischen Anstrengungen bei der Aufnahme von syrischen Flüchtlingen loben.“

Der für Außenpolitik verantwortliche Vizevorsitzende der S&D Fraktion, Victor Boştinaru, sagte:

„Die türkischen Vorbehalte und die Tatenlosigkeit der Türkei gegenüber den Militanten des Islamischen Staats stehen im Widerspruch zu unseren Anstrengungen, IS zu stoppen, und zu ihren Pflichten als Mitglied der NATO und als EU-Kandidatenland. Es ist moralisch sehr schwer zu akzeptieren, dass die Türkei die kurdischen Kämpfer an einem so kritischen Zeitpunkt nicht unterstützt.

Wir anerkennen das legitime Recht der Türkei, den Terrorismus zu bekämpfen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist der IS die schwerwiegendste Bedrohung für alle Länder der Region, einschließlich der Türkei, und deshalb sollte dies Vorrang vor allen anderen Bedenken haben.

Kobanes Kampf ist nicht nur wichtig, weil es dringend notwendig ist, Menschenleben zu beschützen, sondern auch weil es ein Symbol der umfassenderen Konfrontation mit Gruppierungen ist, die dem IS und Al Kaida nahestehen.“