Diesen Donnerstag, den 4. Februar, werden Großbritannien, Deutschland, Kuweit und die Vereinten Nationen auf Initiative der norwegischen Regierung gemeinsam in London die Syrien-Geberkonferenz 2016 abhalten. Das Ziel der Konferenz ist, die humanitären Bedürfnisse der vom Konflikt in Syrien betroffenen Menschen zu befriedigen. Dabei geht es um 13,5 Millionen Schutzbedürftige und Vertriebene innerhalb Syriens und 4,2 Millionen syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern, die dringend Hilfe benötigen. Die Lage in Syrien ist kritisch, da die Aufrufe des vergangenen Jahres nicht erreicht worden sind. Nur 3,3 der gewünschten 8,4 Milliarden Dollar konnten eingesammelt werden. Mehr als 70 internationale Führungspersönlichkeiten werden erwartet, darunter der britische Premierminister David Cameron, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und der Emir von Kuweit, Sabah Al-Ahmad Al-Jaber Al-Sabah.

Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Gianni Pittella, sagte dazu:

„Solange keine politische Friedenslösung  erreicht wird, ist humanitäre Hilfe die einzige Hoffnung für das syrische Volk. Erhebliche neue Finanzmittel müssen aufgebracht werden, um nicht nur den Menschen in Syrien, sondern auch den Nachbarländern zu helfen, die bei der Aufnahme syrischer Flüchtlinge enorme Großzügigkeit an den Tag gelegt haben. Die Überbrückung der Finanzierungslücke sollte aber nur ein erster Schritt sein. Auch langfristige Finanzierungslösungen und Bedürfnisse wie beispielsweise der Zugang zu Arbeit und Bildung sollten bei dieser Konferenz besprochen werden.“

Die sozialdemokratische Vorsitzende des Entwicklungsausschusses des Europäischen Parlaments, Linda McAvan, sagte:

„Drei Millionen syrische Kinder können wegen des Kriegs nicht zur Schule gehen. Die Teilnehmer der Geberkonferenz müssen daher sicherstellen, dass die in London vereinbarte Finanzierung Wirkung zeigt. So wäre zum Beispiel ein umfassender Bildungsplan, wie von einigen internationalen und lokalen Nichtregierungsorganisationen vorgeschlagen, ein positiver erster Schritt, um die Finanzierungslücke im Bildungsbereich zu schließen und dazu beizutragen, den Zugang zur Bildung in Konfliktsituationen zu garantieren.“

Enrique Guerrero Salom, Ständiger Berichterstatter des Europaparlaments für humanitäre Hilfe, sagte:

„Die Situation, die wir unlängst in der syrischen Stadt Madaya gesehen haben, wo Hunger als Waffe gegen Zivilisten eingesetzt wurde, sollte alle Teilnehmer dazu bewegen, mehr Großzügigkeit als im letzten Jahr an den Tag zu legen und die Forderungen der Vereinten Nationen zu erfüllen. Die Konferenz sollte außerdem eine politische Lösung und eine humanitäre Strategie vorlegen, die auf die wichtigsten Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen.“