Vorsorge ist immer besser als Nachsorge, betonte die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament und begrüßte den neuen europäischen Ansatz zur Krebsvorsorge, der heute von der EU-Kommission vorgestellt wurde. Die heutige Empfehlung ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung des europäischen Plans zur Krebsbekämpfung.

Alleine im Jahr 2020 wurden 2,7 Millionen Menschen mit Krebs diagnostiziert, 1,3 Millionen kamen ums Leben. Die Kommission schätzt, dass bis 2035 Krebsfälle um bis zu 25% zunehmen könnten, was Krebs zur Haupttodesursache in der EU machen würde.

Die Covid-19-Pandemie hat den Handlungsdruck noch verstärkt und bereits bestehende Ungleichheiten in Bezug auf Vorsorgeuntersuchungen und Krebsbehandlung verschärft. Es wird angenommen, dass im Jahr 2020 100 Millionen Vorsorgeuntersuchungen nicht durchgeführt und über 1 Million Krebsfälle nicht diagnostiziert werden konnten.

Tiemo Wölken, gesundheitspolitischer Sprecher der Sozialdemokratischen Fraktion, sagte dazu:

„Dank Früherkennungsprogrammen müssen viele Krebsdiagnosen kein Todesurteil sein. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass alle Bürgerinnen und Bürger ortsunabhängig den gleichen Zugang zu Vorsorgemaßnahmen haben. Deshalb begrüßen wir es sehr, dass die Kommission der Forderung des Europäischen Parlaments gefolgt ist und vorgeschlagen hat, die europäischen Empfehlungen zur Krebsvorsorge auf die Früherkennung von Lungen-, Prostata- und Magenkrebs auszuweiten.

Diese Kommissionsempfehlung sollte von den Mitgliedsstaaten als Pflichtprogramm gesehen werden. Dank neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und innovativer Technologien sowie neuartiger Screening-Programme ist es möglich, Krebs in einem sehr frühen Stadium zu erkennen und somit schnelle Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Unsere Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sorgen für einen besseren Gesundheitsschutz. Vorsorge ist immer besser als Nachsorge.

Angesichts neuer innovativer Screening-Methoden und der Ausweitung von Früherkennungsprogrammen auf andere Krebsarten ist es unerlässlich, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen. Gesundheitliche Ungleichheiten in ganz Europa müssen dringend angegangen werden, um eine zersplitterte Landschaft in der Krebsvorsorge zu vermeiden. Weder Staatsbürgerschaft noch Postleitzahl sollten darüber entscheiden, wer Zugang zur Vorsorgeuntersuchung hat, sondern nur die klinische Notwendigkeit.“

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