Mit der heutigen Schlussabstimmung des Europäischen Parlaments können die neuen Bestimmungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben (Work-Life-Balance) endlich verwirklicht werden: zehn Tage bezahlter Vaterschaftsurlaub; vier Monate bezahlter Elternurlaub für jeden Elternteil, wovon zwei Monate nicht übertragbar sind, was gewährleistet, dass beide Partner Zeit mit ihrem Kind verbringen können; und fünf bezahlte Tage pro Jahr für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, um sich um ihre Angehörigen oder andere Personen zu kümmern, die in ihrem Haushalt leben.

Udo Bullmann, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, sagte dazu:

„Dies ist eine der wichtigsten Errungenschaften dieser Legislaturperiode und das erste legislative Dossier der Europäischen Säule Sozialer Rechte. Als Folge unseres ständigen Drucks in den letzten fünf Jahren können Millionen Europäerinnen und Europäer bald die Vorteile der neuen Regeln für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie genießen. Dank der Initiative von Frans Timmermans als Vizepräsident der EU-Kommission und der harten Arbeit unserer Verhandlungsführerin Maria Arena haben wir Sozialdemokraten europäische Mindeststandards für Eltern und Personen sichergestellt, die ihre Familienangehörigen pflegen. Die Bürgerinnen und Bürger werden die positiven Auswirkungen dieser EU-Gesetzgebung in ihrem Alltag sehen und spüren. Das ist ein großer Schritt hin zum sozialeren und nachhaltigen Europa, für das wir kämpfen, und eine laute und deutliche Antwort auf Populisten und Nationalisten, die versuchen, mit den Ängsten der Menschen zu spielen.“

Maria Arena, Verhandlungsführerin der S&D Fraktion für die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, erklärte:

„Die Work-Life-Balance ist wichtig für alle europäischen Bürgerinnen und Bürger, da es sich um eine Frage der Gleichberechtigung der Geschlechter handelt. Deshalb haben wir auf den Vaterschaftsurlaub gedrängt, damit Väter mit ihren Kindern sein können, und auch um die Mütter zu entlasten und das geschlechtsspezifische Lohngefälle zu beseitigen. Ein nicht übertragbarer Elternurlaub erlaubt es den Vätern, ihrer Elternrolle besser gerecht zu werden. Und zu guter Letzt der Pflegeurlaub, der es ermöglicht, unsere Familienangehörigen zu berücksichtigen, um die wir uns ebenfalls kümmern müssen. Das richtige Gleichgewicht zwischen Beruf und Familie gibt den Leuten die Wahl, wie sie ihr Leben gestalten möchten: Kinder aufziehen, ältere Familienangehörige betreuen, die häuslichen Aufgaben teilen und einem Beruf nachgehen.“

 

Hinweis für die Redaktion:

Video über die neue Work-Life-Balance-Richtlinie

 

Beteiligte Abgeordnete
Koordinator
Deutschland
Mitglied
Belgien