Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament fordert in Europa verbindliche Normen für ethische Prinzipien für künstliche Intelligenz (KI), um sicherzustellen, dass diese neuen Technologien sicherer und vertrauenswürdiger sind und die Grundrechte achten. Heute stimmte der Rechtsausschuss des Parlaments über den Bericht über einen Rahmen für die ethischen Aspekte von künstlicher Intelligenz ab.

Ibán Garcia del Blanco, sozialdemokratischer Berichterstatter für den Rahmen für die ethischen Aspekte von künstlicher Intelligenz, sagte dazu:

„Künstliche Intelligenz wird immer rascher zu einem festen Bestandteil unseres Alltags. Daher ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um die Möglichkeiten und Risiken ernsthaft zu betrachten, die diese neuen Technologien bringen, und sie gleichzeitig für die Bürgerinnen und Bürger vertrauenswürdiger zu machen. Jetzt ist es an der Zeit, in Europa verbindliche Normen für die ethische Entwicklung, Verbreitung und Nutzung der künstlichen Intelligenz festzusetzen und die EU diesbezüglich an die Weltspitze zu führen.

Die Sozialdemokratische Fraktion verlangt zum ersten Mal in der EU zukunftssichere und technologisch neutrale, klare Regeln für die Entwicklung, Verbreitung und Nutzung aller Künstliche-Intelligenz-Technologien, insbesondere für jene, die als besonders risikoreich gelten. Ein EU-Rechtsrahmen wird dafür sorgen, dass die Achtung der Würde, der Selbstständigkeit und der Sicherheit des Menschen in allen KI-Technologien garantiert werden. Bei besonders risikoreichen KI-Technologien müssen wir noch weiter gehen, um sicherzustellen, dass diejenigen, die sie entwickeln, verbreiten und nutzen, wesentliche Grundsätze wie menschliche Überwachung und Kontrolle, Nichtdiskriminierung, Sicherheit, Transparenz, Rechenschaftspflicht, gesellschaftliche Verantwortung, Geschlechtergleichstellung oder Umweltverträglichkeit einhalten.

Der Einfluss der künstlichen Intelligenz in Gesellschaft und Wirtschaft reicht bis in jeden Winkel der EU. Deshalb muss sichergestellt werden, dass es eine stärkere Koordinierung auf EU-Ebene zwischen den nationalen Aufsichtsbehörden und der EU-Kommission sowie allen anderen bestehenden oder zukünftigen EU-Organen gibt. Eine EU-Agentur für künstliche Intelligenz wäre der beste Weg, um diese Koordinierung wirksam zu gewährleisten. Die Stärkung des Vertrauens der Bürgerinnen und Bürger in KI-Technologien durch eine umfassende Vermittlung digitaler Kompetenz wird zusätzlichen Nutzen in Form einer Förderung des Bewusstseins um die Chancen und Risiken in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz bringen. Wenn es darum geht, Gleichbehandlung und Sicherheit für alle zu gewährleisten und die Grundrechte zu schützen, kann es nirgendwo in der EU Abkürzungen geben.“

Tiemo Wölken, Koordinator der S&D Fraktion im Rechtsausschuss, sagte:

„Die Herausforderung eines risikobasierten Ansatzes bei der Entwicklung, Verbreitung und Nutzung von KI-Technologien besteht darin, das richtige, aber entscheidende Gleichgewicht zwischen dem Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger und ihrem Vertrauen einerseits und der Förderung von Innovation und technologischer Weiterentwicklung andererseits zu finden. Wir sind überzeugt, dass wir einen Rahmen von gesetzlichen Verpflichtungen für Technologien mit hohem Risikopotenzial aus ethischer Sicht vorschlagen, der genau das tut, während wir uns zugleich auf andere in diesem Zusammenhang wichtige Fragen konzentrieren wie Steuerung, das Recht auf Wiedergutmachung oder der Schutz von Hinweisgebern. Es ist ein vorsichtiger, aber entschlossener erster Schritt, damit die EU einmal mehr zum weltweiten Vorbild für Regulierung auf der Grundlage ihrer gesellschaftlichen und ethischen Werte statt auf der Basis rein wirtschaftlicher Interessen werden kann.“

Beteiligte Abgeordnete
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Spanien
Koordinator
Deutschland
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