Im Vorfeld einer Debatte über die „Verringerung der Ungleichheiten mit besonderem Augenmerk auf der Erwerbstätigenarmut“ fordert die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament gerechte Mindestlöhne, Maßnahmen zum besseren Schutz von Plattformarbeitern und ein Protokoll über den sozialen Fortschritt.

Marianne Vind, für das Thema Erwerbstätigenarmut zuständige S&D Abgeordnete, sagte dazu:

„Arbeit war früher das beste Instrument zur Bekämpfung der Armut. Das ist heute nicht mehr der Fall. Jeder zehnte europäische Arbeitnehmer ist von Armut bedroht. Die unsicheren Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt vertiefen die Ungleichheiten, da atypische Arbeitsformen, Teilzeit- und Kurzzeitarbeit zunehmen. Die wachsende digitale Wirtschaft und Plattformarbeit erhöhen die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Die Sozialdemokratische Fraktion kämpft dafür, dass Offline- und Online-Arbeiter die gleichen Rechte genießen. Plattformarbeiter müssen als Beschäftigte anerkannt werden und die entsprechenden Rechte erhalten. Wir begrüßen die Ankündigung von Kommissar Schmit, einen Vorschlag für Plattformarbeiter vorzulegen.“

Agnes Jongerius, Sprecherin der S&D Fraktion für Beschäftigung und Soziales, sagte:

„Zu Beginn der Covid-19-Pandemie standen wir jeden Abend auf unseren Balkonen und applaudierten den Covid-19-Heldinnen und -Helden dafür, dass sie unsere Gesellschaften am Leben erhalten haben. Wir sind den Krankenschwestern, die sich um unsere Kranken kümmern, den landwirtschaftlichen Arbeitskräften, Lkw-Fahrern und Supermarktmitarbeitern, die unsere Lebensmittelversorgung sichern, den Tagesmüttern, Müllwerkern und Zustellern zu Dank verpflichtet. Unentbehrlich, aber unterbewertet und unterbezahlt – das resümiert die Situation vieler dieser Heldinnen und Helden, die unter prekären Bedingungen arbeiten. Jetzt ist es Zeit, etwas Respekt zu zeigen und dafür zu sorgen, dass diese Heldinnen und Helden einen gerechten Mindestlohn erhalten. Arbeit muss sich immer lohnen, Mindestlöhne müssen existenzsichernde Löhne sein, die entweder gesetzlich oder durch Tarifverhandlungen gemäß den nationalen Gepflogenheiten festgelegt werden.

Da die soziale Notlage nach der Covid-19-Pandemie größer wird, kämpft die Sozialdemokratische Fraktion für einen gerechten und nachhaltigen Wiederaufbau, der die Ungleichheit verringert und die Armut durch klare und verbindliche Ziele bekämpft. Beim Gipfel in Porto im Mai werden wir den Grundstein für das Europa legen, in dem wir 2030 leben werden, und wir fordern die EU-Regierungen auf, die Zurückgelassenen ausnahmsweise einmal voranzustellen.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Koordinatorin
Niederlande
Mitglied
Dänemark
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