Die Tourismus- und Reisebranche in der EU ist beinahe völlig zum Erliegen gekommen. Angesichts dieser Tatsache fordert die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament die EU-Kommission, den EU-Rat und den Rat der Europäischen Union auf, die Tourismusindustrie durch die Umsetzung eines Europäischen Reisegarantiefonds zu retten. In einen Brief an die Vorsitzenden der drei Institutionen fordert die S&D Fraktion zügige Maßnahmen, die das Überleben der Reise- und Tourismusunternehmen und die Einhaltung der Rechte der Reisenden gewährleisten.

Außerdem fordert die S&D Fraktion die Einführung einer Europäischen Tourismus-Zertifizierung, die den Unternehmen klare Leitlinien für die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen gibt, um die weitere Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern.

Hier können Sie den vollständigen Brief an die EU-Kommission, den EU-Rat und den Rat der Europäischen Union lesen.

Iratxe García, Vorsitzende der S&D Fraktion im Europäischen Parlament, erklärte:

„Angesichts dieser beispiellosen und vielschichtigen Krise muss unsere Reaktion der Herausforderung gewachsen sein. Eine der Branchen, die von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie besonders schwer betroffen sind, ist der Tourismus, der derzeit drittgrößte Wirtschaftssektor in Europa. Er trägt mehr als 10% zum gesamten europäischen Bruttoinlandsprodukt bei und bietet über 25 Millionen Arbeitsplätze auf dem ganzen Kontinent.

Um diese 25 Millionen Jobs und Millionen von Reisenden – sei es in der Freizeit, aus familiären Gründen oder für die Arbeit – zu retten, fordern wir die Vorsitzenden der EU-Institutionen auf, jetzt mit gemeinsamen Leitlinien und Ressourcen zu handeln und diese Industrie vor dem Zusammenbruch zu retten.“

Die für Binnenmarkt- und Verbraucherschutzfragen zuständige Vizevorsitzende der S&D Fraktion, Biljana Borzan, sagte:

„Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass viele Tourismusunternehmen in Schwierigkeiten sind, und wir versuchen, ihnen durch den EU-Haushalt zu helfen. Andererseits haben viele Menschen und Familien aufgrund der Krise wirtschaftliche Probleme. Mehr als ein Drittel der europäischen Bürgerinnen und Bürger kann sich keine unerwarteten Kosten leisten. Deshalb wird die Sozialdemokratische Fraktion nicht zulassen, dass die Bürger die Reiseindustrie mit billigen Krediten versorgen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen ihr Geld für stornierte Reisen oder Pauschalreisen zurückbekommen, wie es ihnen laut der EU-Gesetzgebung zusteht. Wir können nur dann hoffen, die für Europa so wichtige Tourismusbranche wiederzubeleben, wenn wir das Vertrauen der Verbraucher wahren.“

Ismail Ertug, für Verkehr und Fremdenverkehr zuständiger Vizevorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion, fügte hinzu:

„Millionen Arbeitsplätze sind in akuter Gefahr. Wir wollen der Tourismusindustrie helfen, diese schwere Krise zu überstehen. Mit einem Europäischen Reisegarantiefonds möchten wir bei Liquiditätsproblemen helfen und Unternehmen vor dem Konkurs retten. Durch die Einführung einer Tourismus-Zertifizierung wollen wir das Vertrauen der Touristen gewinnen und ihre Sicherheit innerhalb der Europäischen Union sicherstellen. Wir müssen jetzt handeln. Später wird es zu spät sein!”

Beteiligte Abgeordnete
Vorsitzende
Spanien
Delegationsleiterin
Vizevorsitzende
Kroatien
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