Die sozialdemokratischen Abgeordneten schlossen sich heute mit einer parteiübergreifenden progressiven Mehrheit im Europäischen Parlament zusammen, um neue Rechte für Personen anzuerkennen, die die Pflege eines Familienangehörigen übernehmen müssen.

Sie stimmten für eine Resolution, die die EU-Kommission auffordert, dringend ein neues EU-Gesetz vorzuschlagen, das den ‚Pflegern‘ während des Zeitraums, in welchem sie Betreuungsaufgaben erfüllen, eine Entlohnung und Mindeststandards für den sozialen Schutz bietet. Die Konservativen lehnten hingegen jeglichen neuen Fortschritt in Richtung einer Verbesserung der Vereinbarkeit von Berufs-, Privat- und Familienleben ab.

Die Verhandlungsführerin der S&D Fraktion für dieses Thema, Vilija Blinkevičiūtė, erklärte nach der Abstimmung:

„Heute hat das Europäische Parlament einen neuen Schritt zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben für viele europäische Bürgerinnen und Bürger gesetzt. Die europäische Bevölkerung altert. Unsere Familienstrukturen haben sich mit der Entwicklung unserer Wirtschaft verändert. Unsere Großeltern und Eltern leben nicht mehr unter einem Dach mit ihren Kindern. In vielen Ländern sind wir darauf angewiesen, dass spezialisierte Institutionen sich um unsere Älteren und Verwandten kümmern.

Für viele Europäer und Europäerinnen ist das aber nicht so leicht. Manchmal sind diese Institutionen nicht bezahlbar oder bieten nicht genug Platz. Immer mehr Familienangehörige – und in vielen Fällen sind es Frauen – geben ihren Beruf auf, um ein Familienmitglied, einen Ehemann, Stiefeltern oder Eltern zu pflegen. Wir sind der Ansicht, dass wir Frauen und Männern das Recht geben sollten, ihren Arbeitsplatz vorübergehend aufzugeben, um sich um ihre Liebsten, kranke Verwandte oder andere Familienmitglieder zu kümmern. Sie sollten das Recht haben, nach der Erfüllung ihrer Aufgabe wieder zurückzukehren.

Wir fordern außerdem die Anerkennung des Berufs und des Wertes der hauswirtschaftlichen Arbeit. Derzeit arbeiten 2,5 Millionen Menschen im Pflegebereich oder als Haushaltsangestellte, davon sind 88% Frauen und Migranten. Wir wollen, dass sie durch das Arbeitsrecht geschützt sind und einen Status erhalten.“

 

Beteiligte Abgeordnete