Die starken Preisschwankungen der letzten Jahre in den Landwirtschaftsmärkten haben den Erzeugern geschadet, während der Rest der Nahrungskette nicht negativ betroffen ist oder sogar davon profitiert. Das Europäische Parlament hat heute einen Bericht angenommen, der Empfehlungen enthält, um die Einkommen der Landwirte zu stabilisieren.

Die Sozialdemokratische Fraktion unterstützt die Forderung, dass die gemeinsame Agrarpolitik neue Instrumente zur Verhütung und Bewältigung von Krisen enthalten muss. Sie ist außerdem für Reformen, die antizyklische Maßnahmen und Maßnahmen gegen unlautere Wettbewerbspraktiken beinhalten.

Der Landwirtschaftssprecher der S&D Fraktion, Paolo de Castro, sagte dazu:

„Dieser Text ist ein guter Ausgangspunkt, der wichtige Einblicke gewährt. Kurzfristig sieht er Interventionen vor, die schon als Teil des Gesamtpakets* inkludiert werden können. Auf lange Sicht bietet er eine ausführlichere Betrachtung über den Einsatz von antizyklischen Hilfsmaßnahmen zum Schutz der Einkommen der Landwirte, um sicherzustellen, dass die Initiativen einander ergänzen, damit sie einerseits Risiken steuern und andererseits Marktkrisen bewältigen.“

Nicola Caputo, S&D Fraktionssprecher für dieses Dossier, sagte:

„Die Preisschwankungen von Agrarprodukten zählen zu den Hauptfaktoren hinter der verheerenden Lage, der die europäischen Landwirte derzeit gegenüberstehen. Das schafft ein unsicheres Umfeld für die Landwirte und bedroht langfristig die Nahrungsmittelunabhängigkeit der Europäischen Union. Langfristig muss die gemeinsame Agrarpolitik also darauf abzielen, faire Lebensstandards für die EU-Landwirte sicherzustellen, die Märkte zu stabilisieren und eine rentable Lebensmittelerzeugung zu garantieren.

Die Einkommen der Landwirte können durch einen besseren Einsatz von Risikomanagementinstrumenten, die auf Preisschwankungen reagieren können, und durch die Stärkung der Verhandlungsposition der Landwirte in der Nahrungsmittelversorgungskette wirksamer geschützt werden, insbesondere durch die Einführung kollektiv ausgehandelter, transparenter und ausgewogener Standardverträge.

Ein weiteres wichtiges Instrument, das eingesetzt werden sollte, ist die antizyklische Hilfe. Die EU-Kommission sollte Möglichkeiten prüfen, durch Preisschwankungen ausgelöste Krisen mit Hilfe von antizyklischen Hilfsinstrumenten zu verhüten und zu bekämpfen, welche die Einkommen der Landwirte viel effektiver schützen können.“


* Redaktionshinweis:

Das Gesamtpaket soll die gemeinsame Agrarpolitik vereinfachen und steht derzeit in Diskussion. Es wird insbesondere die Verordnung zur Entwicklung des ländlichen Raums aktualisieren, um ein branchenspezifisches Instrument zur Einkommensstabilisierung bereitzustellen.

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