Angeführt von der Sozialdemokratischen Fraktion forderte heute eine Mehrheit des Beschäftigungs- und Sozialausschusses im Europäischen Parlament eine ehrgeizige und fortschrittliche Richtlinie für die Vereinbarkeit von Arbeitsleben und Privatleben, um es berufstätigen Eltern und Betreuern zu ermöglichen, ihr Berufs- und Privatleben besser unter einen Hut zu bringen. Den angenommenen Bestimmungen zufolge können Eltern und Pflegepersonen in ganz Europa einen fair vergüteten Urlaub in Anspruch nehmen. Zudem werden sie flexible Arbeitsregelungen beantragen können, um ihre Kinder und/oder schwerkranke oder verletzte Angehörige und Freunde zu betreuen.  Das Europaparlament wird im September über ein Mandat für die Aufnahme von Verhandlungen mit dem Ministerrat abstimmen.

 

Die Verhandlungsführerin der S&D Fraktion für die Richtlinie über die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, Marie Arena, sagte dazu:

„Die heutige Abstimmung über die Richtlinie zur Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ist ein wichtiger Erfolg für Eltern und Betreuer in der ganzen EU. Wir haben ehrgeizige Vorschläge vorgelegt, die es arbeitenden Eltern und Pflegepersonen ermöglichen sollen, ihr Arbeitsleben und ihr Privatleben unter einen Hut zu bringen. Diese Vorschläge werden die Grundsätze der sozialen Säule der EU verwirklichen, die Gleichberechtigung der Geschlechter im Arbeitsleben und bei den Betreuungsverpflichtungen sicherstellen und das geschlechtsspezifische Lohngefälle abbauen.

Dank dieser Initiative können Eltern und Pflegepersonen fair bezahlten Vaterschafts-, Eltern- und/oder Pflegeurlaub nehmen und flexible Arbeitsregelungen für Betreuungsaufgaben beantragen, um die Herausforderungen des Arbeits- und Privatlebens besser zu bewältigen. Wir haben erreicht, dass Elternurlaub für ein Kind bis zum Alter von zehn Jahren für die Dauer von mindestens vier Monaten von beiden Eltern gleichermaßen in Anspruch genommen werden sollte und nicht von einem Elternteil auf den anderen übertragen werden kann, damit Väter ihr Recht auf Elternurlaub stärker wahrnehmen. Zudem haben wir sichergestellt, dass um die Zeit der Geburt eines Kindes herum ein Vaterschaftsurlaub von mindestens zehn Tagen von einem Vater oder einem zweiten Elternteil in Anspruch genommen werden sollte, ebenso wie ein Pflegeurlaub von mindestens fünf Tagen pro Jahr im Fall eines schwerkranken oder schwerverletzten Angehörigen oder Freundes.“

 

Die Sprecherin der Sozialdemokratischen Fraktion für Beschäftigung und Soziales, Agnes Jongerius, erklärte:

„Die Geburt eines Kindes ist eines der schönsten Ereignisse im Leben. Man möchte jeden Moment miterleben. Man möchte sicher sein, dass man sein Kind aufwachsen sehen kann, und als Eltern möchte man dafür sorgen, dass das Kind einen guten Start ins Leben hat. Deshalb kämpfen wir Sozialdemokraten für ein gutes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben. Deshalb unterstützen wir heute die Initiative, dass alle Eltern, unabhängig von ihrem Einkommen, Elternurlaub nehmen können. Wir wollen Elternurlaub, um die Bindung zwischen den Eltern und ihrem Kind zu stärken; Vaterschaftsurlaub, damit beide Elternteile bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben; und Pflegeurlaub, um Angehörigen und Freunden zu helfen.

Das Abstimmungsergebnis zeigt auch, dass die fortschrittlichen Kräfte im Europäischen Parlament bessere und gerechtere Bedingungen für die europäischen Bürgerinnen und Bürger erreichen können, wenn sie vereint handeln. Unser Vorschlag ist fortschrittlicher als der im Juni vom Rat angenommene und berücksichtigt die Bedürfnisse aller europäischen Bürger, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Jetzt müssen die nationalen Regierungen beweisen, dass ihnen die Bedürfnisse der EU-Bürger wirklich am Herzen liegen.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Koordinatorin
Niederlande
Mitglied
Belgien