Gianni Pittella, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, übte scharfe Kritik an der Verabschiedung einer Entschließung durch das ungarische Parlament, in der die EU für den Tod von Flüchtlingen verantwortlich gemacht wird, und an der Ausweitung der Befugnis auf die Armee, nicht-tödliche Gewalt gegen Flüchtlinge an der ungarisch-serbischen Grenze anzuwenden.

Gianni Pittella sagte:

„Herr Orban und seine Partei sind heute zu weit gegangen, indem sie einen empörenden Entschließungsantrag verabschiedeten, der die Europäische Union für den Tod von Flüchtlingen verantwortlich macht. Wenn jemand beschuldigt werden und sich schämen sollte, dann ist es Herr Orban. Er hat die Schaffung einer gemeinsamen EU-Asylpolitik in den letzten zwei Jahren blockiert. Statt nach einer verantwortungsvollen Lösung zu suchen, hat er begonnen, Zäune zu errichten und die Grenzen zu militarisieren. Die Flüchtlingskrise ist kein militärisches, sondern ein humanitäres Problem. Die Zeiten, als Soldaten die Grenzen zwischen den europäischen Ländern überwachten, sollten in der Vergangenheit bleiben. Wir müssen zurückkämpfen. Die Vorstellung, dass unser Land überschwemmt wird, ist schlicht und einfach nicht richtig. Wir fordern die nationalen Minister auf, den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Maßnahmen heute zuzustimmen, bevor mehr Mauern errichtet werden, bevor mehr Chaos folgt, und bevor Orbans ausländerfeindliche Rhetorik in ganz Europa Wurzeln schlagen kann.“